11. Mai 2014

Guinea: Ebola-Fälle in Conakry und Guekedou

 Am 7. Mai meldeten die Gesundheitsbehörden von Guinea, dass 236 Ebola-Fälle registriert wurden – darunter 158 Todesfälle. Unter den Toten befinden sich auch mehrere Gesundheitshelfer. Die letzten Erkrankungsfälle wurden aus der Hauptstadt Conakry und aus Guekedou berichtet. Der Schwerpunkt des Ausbruchs liegt in den Regenwaldgebieten Guekedou, Macenta, Dabola, Djingaraye und Kissidougou im Südosten von Guinea. Weitere Verdachtsfälle in den Grenzgebieten zu Liberia (Lofa) und Sierra Leone (Kailahun) werden weiterhin untersucht. Bislang wurden jedoch keine Ebola-Fälle labordiagnostisch bestätigt. Bei diesem Ausbruch handelt es sich um den ersten Ebola-Ausbruch in Westafrika, bei dem Menschen erkrankt sind. Im Jahr 1995 wurden lediglich Einzelfälle von der Elfenbeinküste berichtet. 

Reisende haben ein sehr geringes Risiko

Das Risiko einer Ausbreitung des Ebola-Virus mittels Reisender (Touristen, medizinisches Hilfspersonal, o.ä.) ins Ausland wird als sehr gering eingestuft. Es ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, so die Europäische Seuchenkontrollbehörde ECDC, dass Europäer die sich vor Kurzem in den Risikogebieten aufgehalten haben, sich mit dem Virus infiziert haben könnten und derzeit – noch beschwerdefrei – in ihr Europäisches Heimatland zurückgereist sind. Sollte ein Verdacht bestehen, so ist sofort eine medizinische Abklärung erforderlich. Beschwerden die innerhalb von 3 Wochen nach Rückkehr aus einem Risikogebieten auftreten sollten ernst genommen und umgehend medizinisch untersucht werden. Die Beschwerden beginnen plötzlich mit hohem Fieber, Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag, Einschränkungen der Leber- und Nierenfunktion bis hin zum Multiorgan-Versagen. Die Infektion mit dem Ebola-Virus endet in ca. 50-90% der Fälle tödlich.

Übertragung erfolgt durch enge Körperkontakte

Die Übertragung des Ebola-Virus erfolgt hauptsächlich durch direkten, engen Kontakt von Mensch zu Mensch, wahrscheinlich über bluthaltige Körpersekrete. Bei den bisherigen Ausbrüchen in Afrika wurde die Infektion vor allem in Krankenhäusern unter schlechten hygienischen Bedingungen übertragen. Infektionen außerhalb der Verbreitungsgebiete wurden bisher nur bei medizinischem Personal (bei der Behandlung Erkrankter) und bei Laborarbeiten (mit dem Virus oder mit infizierten Affen) beobachtet. Daher wird die Einschleppung des Virus ins europäische Ausland als sehr gering eingestuft.