16. Apr 2013

Guinea: landesweite Meningitis-Epidemie hält an

Afrika Kinder Die landesweite Meningitis-Epidemie in Guinea hält weiter an. Seit Anfang des Jahres meldet das Gesundheitsministerium Erkrankungs- und Todesfälle. Der erste Erkrankungsfall in diesem Jahr ereignete sich in Mamou, von dort breitete sich die Infektionskrankheit weiter aus. Am stärksten betroffen ist die Upper Guinea Region. Hier wurden vor allem viele Todesfälle in Kankan verzeichnet, weitere in Siguiri, Faranah, Dabola, Kérouané, Kouroussa, Kissidougou, Dinguiraye und Mandiana. In den mittleren Landesteilen und der unteren Küstenregion wurden bislang noch keine Todesfälle registriert. Weitere Erkrankungs- und Todesfälle wurden in den vergangenen Wochen aus Koubia, Dubreka, Conakry, Guinea Forestiere, Gueckédou, N'Nzérékoré und Yomou gemeldet.  

Erhöhtes Risiko während der Trockenzeit bis April/Mai

In vielen afrikanischen Ländern kommt es während der Trockenzeit zu einem saisonal erhöhten Auftreten der Meningokokken Meningitis (bakterielle Hirnhautentzündung). Zu den  afrikanischen Ländern des sog. "Meningitisgürtel" der Sahelzone, südlich der Sahara gehören: Senegal, Mali, Burkina Faso, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Elfenbeinküste, Niger, Tschad, Nigeria, Ghana, Togo, Benin, Kamerun, Zentralafrika, Sudan, Eritrea und Äthiopien. Die Erkrankung wird durch Bakterien (sog. Neisseria meningitidis) verursacht, die unterschiedlichen Gruppen angehören. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion mittels Atemluft.

Größere Meninigitis-Ausbrüche alle vier Jahre  

Während der Trockenzeit im Jahr 2010 wurden aus 14 afrikanischen Ländern insgesamt 78.416 Meningitis-Verdachtsfälle registriert – darunter 4.053 Todesfälle. Seit 1996 war die Zahl der Erkrankungen nicht mehr so hoch gewesen. Größere Meningitisausbrüche treten in der Regel alle acht bis zehn Jahre auf, werden aber in jüngster Zeit, nach Aussage der WHO, alle vier Jahre beobachtet. Eine akute Meningokokken-Meningitis äußert sich durch Fieber, schweres Krankheitsgefühl, zunehmende Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Die Meningitis (Gehirnhautentzündung) ist immer lebensbedrohlich, weil sie über das zentrale Nervensystem hinaus zu schweren Schädigungen in anderen Organsystemen führen kann.

Schutzimpfung für Reisende in Risikogebiete empfohlen

Reisende sollten sich rechtzeitig vor der Abreise über die klimatischen Bedingungen in ihrem Reiseland erkundigen. Bei Reisen in Risikogebiete v.a. während Trockenzeiten in den "Meningitisgürtel Afrikas" wird eine Schutzimpfung mindestens 2 Wochen vor Reiseantritt empfohlen. Ein Meningokokken-Konjugatimpfstoff steht Reisenden zur Verfügung, der Kleinkinder (ab dem vollendeten zwölften Lebensmonat), Kinder und Erwachsene vor den vier Meningokokken-Serogruppen A, C, W-135 und Y schützen kann. Dieser Impfstoff wird empfohlen für Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Meningokokken-Erkrankungen und für Reisende in Länder mit hohem Infektionsrisiko.