12. Mrz 2017

Guinea: Masern-Ausbrüche in mehreren Bezirken

Afrika-Kind (4) interMEDIS / Pechel Seit Beginn des Jahres wurden in Guinea landesweit 1.527 Masern-Fälle registriert. Das Gesundheitsministerium hat in 14 von 38 Bezirken Masern-Ausbrüche festgestellt und in 13 Distrikten den medizinischen Notstand ausgerufen. Zwei Patienten sind bereits an der gefährlichen Infektionskrankheit gestorben. Im März hat die Zahl der Erkrankungen weiter zugenommen. So wurden in der ersten Märzwoche alleine mehr als 400 Fälle gezählt, im Vergleich zu rund 230 Fällen in der Vorwoche. Aufgrund lückenhafter Routineimpfungen und unzureichender medizinischer Versorgung ist die Durchimpfungsrate für Masern in vielen Regionen des Landes ungenügend. Schätzungen zufolge benötigen rund 3,7 Mio. Kinder im Land eine Masernimpfung. Die Effektivität einer Masern-Impfstoffdosis beträgt - unabhängig von Alter und geografischer Region - im Durchschnitt 91%. Nach einer zweimaligen Masern-Schutzimpfung beträgt die Impfeffektivität zur Verhinderung einer Masernerkrankung 92% - 99% (RKI).

Masern ist eine der ansteckendsten Krankheiten

Die Masern-Viren werden über Tröpfcheninfektion durch Niesen oder Husten übertragen. Im Jahr 1980, bevor es eine Masern-Schutzimpfung gab, verursachte die Infektionskrankheit jährlich schätzungsweise 2,6 Mio. Todesfälle (WHO, 2016). Dank weltweiter Impfkampagnen ist die Zahl der Masern-Todesfälle bis zum Jahr 2014 auf 114.900 gemeldete Fälle zurück gegangen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird davon ausgegangen, dass durch die Masern-Schutzimpfung im Zeitraum der Jahre 2000 – 2014 geschätzt 17,1 Mio. Masern-Todesfälle verhindert werden konnten. Nichtsdestotrotz sterben am Tag weltweit 314 Menschen an Masern, das sind stündlich rund 13 Todesfälle - vornehmlich Kinder.

Bei Fernreisen an Masern-Schutzimpfung denken

Durch den ständig wachsenden Fernreise-Tourismus sind Reisende zunehmend in die weltweite Masernsituation involviert. Immer wieder erkranken Reisende ohne Masernschutz bei ihrem Urlaub und bringen die Infektionskrankheit in ihr Heimatland zurück. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz hatten. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.