27. Jun 2021
Hawaii: Hepatitis A in O'ahu und Maui

Auf Hawaii meldeten die Gesundheitsbehörden Hepatitis A-Fälle. Die Erkrankungen wurden auf O'ahu und Maui beobachtet. Bei den Erkrankten handelte es sich um Obdachlose und Drogensüchtige. In der Vergangenheit wurden auf der Inselkette im Pazifischen Ozean Hepatitis A-Infektionen auch durch den Verzehr von gefrorenen Jakobsmuscheln in Sushi-Restaurants in Oahu und Kauai berichtet. Insgesamt 284 Personen erkrankten, davon 70 Personen so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Da die Jakobsmuscheln durch die Sushi-Gerichte roh verzehrt wurden, kam es zur Übertragung der Hepatitis A-Viren. Bei Muscheln kann ein hoher Durchseuchungsgrad mit Hepatitis-A-Viren bestehen. Selbst das Kochen oder Grillen von Muscheln kann Hepatitis-A-Viren nicht sicher abtöten. Das italienische Gesundheitsinstitut in Rom hat mehrere traditionelle Zubereitungsarten von Meeresfrüchten untersucht und nachgewiesen, dass mit Hepatitis-A-Viren infizierte Muscheln und Schalentiere auch nach dem Kochen noch infektiös sein können. Zudem besteht ein Hepatitis A-Übertragungsrisiko vor allem bei Gerichten mit rohem Fisch (z. B. Sushi) oder rohem Gemüse (z. B. Salat), das durch Fäkalien gedüngt oder mit verunreinigtem Wasser gewaschen wurde. Hepatitis A-Viren sind relativ umweltresistent und können über längere Zeit vermehrungsfähig bleiben. So wurde die Übertragung von Hepatitis-A-Viren auch über Gefrierobst (z. B. Beeren) oder Trockengemüse (z. B. getrocknete Tomaten) beobachtet.
Viele Bundesstaaten der USA melden Hepatitis A-Ausbrüche
In den vergangenen Jahren wurden Hepatitis A-Erkrankungen in den USA aus 35 Bundesstaaten berichtet. Aktuell melden 26 Bundesstaaten Hepatitis A-Ausbrüche. Seit 2016 wurden insgesamt 39.529 Fälle registriert. Davon entwickelten mehr als 60 % der Infizierten ernstere Beschwerden und mussten daher stationär im Krankenhaus behandelt werden. Insgesamt 374 Personen verstarben. Die Hepatitis A ist weltweit verbreitet. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt die Anzahl der Hepatitis-A-Erkrankungen global auf 1,4 Mio. pro Jahr. Ein Risiko besteht vor allem bei Fernreisen in tropische Länder, aber auch bei "nahen" Zielen wie den Mittelmeerländern und Osteuropa.
Bedeutung für Reisende
Das Hepatitis-A-Übertragungsrisiko unterliegt regionalen Schwankungen und richtet sich nach den Hygienestandards in der Region bzw. im Land. In Regionen mit niedrigem Hygienestandard besteht meist ein erhöhtes Übertragungsrisiko. Ein Schutz vor Hepatitis A besteht durch eine sorgfältige Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene sowie durch Impfung. Eine Schutzimpfung ist kurzfristig vor Reiseantritt möglich. Aufgrund der langen Inkubationszeit (ca. 15-50 Tage) und dem schnellen Aufbau des Impfschutzes (12-15 Tage) kann die Impfung auch noch kurz vor der Abreise (z. B. bei „Last-minute-Reisen“) verabreicht werden. Nach 6 Monaten erfolgt die zweite Impfung. Damit wird der Langzeitschutz erreicht und die Grundimmunisierung ist vollständig abgeschlossen. Eine Impfung ist Reisenden empfohlen, bei Reisen in Risikogebiete und für Risikopersonen, d. h. Personen, die ein Risiko haben, besonders schwer zu erkranken.