19. Dez 2020

Indien: Erhöhtes Chikungunya-Risiko in Karnataka

Gemüsestand-Indien interMEDIS / Pechel

In diesem Jahr wurden in Indien mehr als 30.000 Chikungunyavirus-Fälle berichtet. Die meisten Erkrankungen wurden in Karnataka (> 11.000) und Gujarat (> 7.000) registriert. Höhere Erkrankungszahlen wurden ebenfalls in Maharashtra und Puduchery beobachtet. Aus 23 Bundesstaaten wurden in diesem Jahr Erkrankungsfälle gemeldet. Auch Dengue Fieber wurde in diesem Jahr landesweit berichtet. Insgesamt waren es mehr als 30.000 Fälle mit mindestens 16 Todesfällen. Beide Erkrankungen werden durch tag- und nachtaktive Mücken übertragen, daher sind gute Mückenschutzmaßnahmen der beste Schutz.

Von nicht notwendigen, touristischen Reisen wird weiterhin abgeraten 

Seit 15. Juni 2020 ist Indien als Risikoland beim Robert Koch-Institut gelistet. Das Auswärtige Amt warnt weiterhin vor nicht notwendigen, touristischen Reisen. Jeder Urlauber sollte sich über die aktuellen Bestimmungen in seinem Zielland informieren, da hier die Quarantäne-Vorschriften sowie die Bedingungen an den Grenzübergängen von den deutschen Bestimmungen abweichen können. Über COVID-19-bedingte Reisewarnungen und Teilreisewarnungen informiert das Auswärtige Amt. Die COVID-19-Risikogebiete werden täglich durch das Robert Koch-Institut aktualisiert. 

Reisende können sich in Indien infizieren 

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 88 importierte Chikungunyavirus-Erkrankungen registriert. Nahezu die Hälfte der Erkrankungen wurde bei Thailand-Reisenden beobachtet, gefolgt von Myanmar, den Malediven und Indien. Meistens 7 bis 9 Tage nach Infektion kommt es zu hohem Fieber, Hautrötungen und sehr starken Muskel- und Gelenkschmerzen, die ungefähr eine Woche anhalten können. Danach tritt in der Regel eine Besserung der Beschwerden ein und die Krankheit heilt von selber aus. Bei 5 bis 10% der Patienten können Gelenkschmerzen über Monate - manchmal sogar Jahre - anhalten. Vor allem Risikopersonen mit gesundheitlichem Risiko (u.a. Arthritis, Herzerkrankungen, hoher Blutdruck) oder ältere Personen (> 65 Jahre) können ernsthaft erkranken. Bei längeren Aufenthalten (Langzeitreisende, Missionare, Entwicklungshelfer) besteht ein größeres Infektionsrisiko durch eine erhöhte Exposition.