24. Feb 2023
Indien: Hepatitis A in Kashmir

Im Norden Indiens, in der Hügellandschaft des Shopian Distriktes in Kashmir kam es im Dorf Wathu zu einem Hepatitis A-Ausbruch. Mindestens 150 Personen wurden auf Hepatitis A untersucht. In einigen Fällen wurde Hepatitis A bestätigt. Dies ist nicht das erste Mal in den vergangenen Monaten, dass Hepatitis A in einem Dorf in Süd-Kaschmir ausgebrochen ist. Berichten zufolge wurden bereits früher einige Fälle aus Ganowpora im selben Bezirk gemeldet. Vor ein paar Monaten starben zwei Kinder in Süd-Kaschmir an Hepatitis A im Dorf Turka Tachloo. Es wird vermutet, dass das Trinken von verunreinigtem Wasser die Hauptursache für Hepatitis A-Infektionen in den Dörfern ist. Nach Aussage der Einwohner von Wathu gibt es Probleme mit der Wasseranlage, die behoben werden müssen. Die Gesundheitsbehörden haben Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Infektion eingeleitet. Die Verwendung von ungekochtem Wasser sollte vermieden werden, bis sicheres Wasser zur Verfügung steht.
Schutzimpfung bei Reisen in Risikogebiete
Ein Schutz vor Hepatitis A besteht durch eine sorgfältige Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene sowie durch Impfung. Eine Schutzimpfung ist kurzfristig vor Reiseantritt möglich. Aufgrund der langen Inkubationszeit (ca. 15-50 Tage) und dem schnellen Aufbau des Impfschutzes (12-15 Tage) kann die Impfung auch noch kurz vor der Abreise (z.B. bei „Last-Minute-Reisen“) verabreicht werden. Nach 6 Monaten erfolgt die zweite Impfung. Damit wird der Langzeitschutz erreicht und die Grundimmunisierung ist vollständig abgeschlossen. Eine Impfung ist Reisenden empfohlen, bei Reisen in Risikogebiete und für Risikopersonen d.h. Personen, die ein Risiko haben, besonders schwer zu erkranken.
Hepatitis A-Risiko bei Fernreisen aber auch bei Nahzielen
Die Hepatitis A, auch „Reisehepatitis“ genannt, ist weltweit verbreitet. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) bei Reisen in Regionen mit hohem Hepatitis-A-Vorkommen die Schutzimpfung. In diesem Jahr wurden dem Robert Koch-Institut bis 22. Februar insgesamt bereits 104 Hepatitis A-Fälle gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt die Anzahl der Hepatitis-A-Erkrankungen global auf 1,4 Mio. pro Jahr. Ein Risiko besteht vor allem bei Fernreisen in tropische Länder, aber auch bei "nahen" Zielen wie den Mittelmeerländern und Osteuropa. Das Hepatitis-A-Übertragungsrisiko unterliegt regionalen Schwankungen und richtet sich nach den Hygienestandards in der Region bzw. im Land. In Regionen mit niedrigem Hygienestandard besteht meist ein erhöhtes Übertragungsrisiko. Die Übertragung der Hepatitis-A-Viren erfolgt fäkal-oral durch eine Kontakt- oder Schmierinfektion. Eine fäkal-orale Übertragung von Hepatitis-A-Viren kann durch verunreinigtes Trinkwasser oder durch verunreinigte Nahrungsmittel erfolgen (z. B. fäkal gedüngtes Gemüse oder verunreinigtes Gefrierobst v. a. Beeren, Trockenobst od. -gemüse etc.). Ein erhöhtes Übertragungsrisiko besteht auch bei engen Personenkontakten mit oral-analen Geschlechtsverkehr oder aber auch unhygienische sanitäre Gemeinschaftstoiletten und/oder -bäder.