8. Nov 2019

Indien: Malaria in Delhi

Delhi, Indien iStock / BDphoto

Die Gesundheitsbehörden in Delhi, in der Millionenmetropole im Norden Indiens, warnen vor Malaria, da in den vergangenen Wochen eine erhöhte Anzahl von Fällen berichtet wurde. Die Erkrankungen wurden in den Stadtvierteln Rohini, Keshavpuram, Mukherjee Nagar, Narela und South Delhi beobachtet. Rund 75 Malariafälle wurden in nur einer Woche registriert. Die Gesamtzahl der erfassten Erkrankungen soll 2019 bei 535 liegen. Ebenso stellen andere durch Mückenübertragbare Erkrankungen wie das Dengue Fieber, Chikungunya Fieber und Zika-Virus-Infektionen ein Problem dar. Daher werden seit September bis 15. November 2019 verstärkt durch Sprühkampagnen Mückenbekämpfungsmaßnahmen vielerorts durchgeführt. Unklar bleibt jedoch, ob die Malariainfektionen in Delhi selbst oder in anderen Landesteilen erworben wurden; ebenso wurde bislang nicht bekannt, um welche Malariaart es sich bei den Erkrankungsfällen handelt. 

Delhi hat eigentlich ein geringes Malaria-Infektionsrisiko 

Grundsätzlich gehört Delhi, sowie Rajasthan und Mumbai zu den Regionen < 2000m die nur ein minimales Infektionsrisiko beinhalten, so dass in der Regel lediglich ein guter Mückenschutz bei Tag und bei Nacht für die Dauer des Aufenthaltes empfohlen ist. Ein höheres aber immer noch geringes Malariarisiko besteht im ganzen Land in Höhenlagen unter 2.000 m vor allem in den Bundesstaaten Chhattisgarh, Gujarat, Jharkhand, Karnataka (Ausnahmen:  Bangalore) Madhya Pradesh, Maharasthra (Ausnahmen:  Mumbai, Nagpur, Nasik und Pune), Orissa, West Bengal (Ausnahmen:  Kolkata) sowie den Andamanen und Nikobaren. In der Regel ist die Mitnahme eines Notfallselbstmedikamentes („stand by“) bei Aufenthalten in diesen Regionen ausreichend. Eine Malaria-Chemoprophylaxe ist von Mai bis November im Osten und Nordosten des Landes < 2.000 m Höhe empfohlen.  

Monsunzeit erhöht das Übertragungsrisiko  

Saisonal kommt es in Indien alljährlich in den Monaten Mai bis Oktober durch den Monsun im Nordosten regelmäßig zu verstärkten Niederschlägen. Während den Regenzeiten, stehen für viele Insekten, wie z.B. Mücken vermehrt Wasserstellen zur Verfügung, die als Brutplätze dienen. Dadurch nimmt die Anzahl der Überträgermücken zu. Aus diesem Grund treten Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden, wie z.B. Malaria, Dengue- und Chikungunya Fieber während und nach den Regenperioden häufiger auf. Die Regenzeiten können regional ausbleiben (gelegentlich im Nordwesten) oder verstärkt auftreten (v.a. im Nordosten und an der Westküste). Die im Mai/Juni beginnende Regenzeit im Südwesten des Landes schiebt sich in den Folgemonaten langsam über den gesamten indischen Subkontinent und erreicht dadurch die einzelnen Bundesstaaten in zeitlicher Versetzung. 

Die meisten Malariafälle sind in den östlichen und zentralen Landesteilen  

Die Zahl der Malaria-Fälle in Indien ist im Zeitraum zwischen 2000-2015 um 50-75% gesunken. Trotz dieses Erfolges bleibt die Malaria in Indien noch ein Problem. Ein sorgfältiger Mückenschutz ist kontinuierlich am Tag und in der Nacht empfohlen. Zudem ist die Mitnahme eines Malaria-Notfallmedikamentes oder die Einnahme einer Malaria-Chemoprophylaxe bei Reisen in bestimmte Risikogebiete oder zu bestimmten Jahreszeiten ebenfalls empfehlenswert und sollte zuvor mit einem Arzt besprochen werden. Die meisten Malariafälle werden in den östlichen und zentralen Landesteilen beobachtet, insbesondere in ländlichen Gegenden mit Wäldern. Zu diesen Regionen zählen Odisha, Chhattisgarh, Jharkhand, Madhya Pradesh, Maharashtra und einige nordöstliche Bundesstaaten wie Tripura, Meghalaya und Mizoram. Die Regionen von Himachal Pradesh, Jammu, Kashmir und Sikkim gelten als Malariafrei.