5. Jun 2014
Indien: Masern in Dehli
In den vergangenen drei Monaten wurde in der Metropole Dehli, im Norden Indiens, ein starker Anstieg von Masern-Erkrankungen beobachtet. Mehr als 4.500 Verdachtsfälle wurden bekannt und rund 1.120 Erkrankte mussten in Krankenhäusern stationär behandelt werden. Viele der Masernpatienten litten unter verschiedenen Atemwegsinfektionen und Lungenentzündungen. Auch aus Madhya Pradesh wurden Erkrankungs- und Todesfälle durch Masern berichtet.
Reiserückkehrer sollten auf Beschwerden achten
Masern ist eine hochansteckende Krankheit und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Daher sollten bei Reisen in Regionen mit erhöhtem Masernvorkommen der Masernschutz überprüft und gegebenenfalls vor der Einreise aufgefrischt werden. Reisende die keinen Masernschutz besitzen können sich in Ländern mit Masernvorkommen anstecken und die Krankheit in ihr Heimatland importieren. Mehrere Touristen die unterschiedliche Länder bereitsten sind auch in diesem Jahr bereits durch Masern infiziert worden. Reiserückkehrer sollten auf Beschwerden wie Fieber, Magen-Darmbeschwerden und Hautausschlag achten und bei ersten Hinweisen den Arzt aufsuchen. Eine rechtzeitige Diagnose verhindert schwere Krankheitsverläufe und eine Ausbreitung der Infektion im Umfeld.
Impflücken sollten geschlossen werden
Rund 95% aller weltweit gemeldeten Masern-Erkrankungs- und Todesfälle werden aus Ländern mit schlecht ausgeprägter medizinischer Infrastruktur berichtet - das bedeutet viele Reiseländer. Um das Ziel der WHO, die Masern weltweit auszurotten zu erreichen und somit auch den persönlichen Schutz vor der Erkrankung im In- und Ausland, müssen Impflücken v.a. bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen geschlossen werden. Das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt daher Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Maserngebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.