2. Jul 2021

Indien: Pilzerkrankung breitet sich aus

Indien - MNS iStock / Suprabhat Dutta

In Indien wurden bislang 40.845 Fälle von Mukormykose, dem schwarzen Pilz, während der zweiten COVID-Welle gemeldet, von denen fast 85 % der Erkrankungen bei Coronavirus-Patienten beobachtet wurden. Insgesamt sollen bereits 3.129 Patienten an der Pilzerkrankung gestorben sein. Diese Zahlen wurden durch den Gesundheitsminister der Union Harsh Vardhan bei einem Treffen der Ministergruppe zu COVID-19 am Montag, den 28. Juni 2021 bekannt gegeben.

COVID-19-Patienten sind häufig betroffen

Eine seltene, aber schwerwiegende Pilzinfektion, bekannt als Mukormykose und umgangssprachlich als "schwarzer Pilz", wird in einigen Bundesländern relativ häufig bei Covid-19-Patienten festgestellt und hat in den letzten Wochen und Monaten nahezu epidemische Ausmaße erreicht. Betroffen sind vor allem COVID-19-Patienten mit medikamentöser Steroid-Einnahme, geschwächter Immunität oder Diabetes mellitus bei. Die Krankheit manifestiert sich oft in der Haut und befällt auch die Lunge und das Gehirn. Nachdem eine Reihe von Mukormykose-Fällen in Delhi, Maharashtra und Gujarat festgestellt wurde, haben Experten der nationalen Covid-19-Taskforce am 20. Juni 2021 eine Empfehlung zu dieser Krankheit herausgegeben.

Behandlung ist meist schwierig

Aktuell tritt die Pilzerkrankung in Indien vor allem bei Infektionen der Haut und Weichteile sowie der Nasennebenhöhlen auf. Die Behandlung ist meist schwierig und komplex und erfordert neben einer medikamentösen „Antipilz-Therapie“  (Antimykotikum) auch häufig ein operatives Abtragen des infizierten und abgestorbenen Gewebes. Dabei kann es vor allem im Gesichtsbereich zu bleibenden Schäden kommen. Bei COVID-19-Patienten, die aufgrund der Coronavirusinfektion bereits geschwächt sind, kann eine solche Pilzerkrankung oftmals tödlich verlaufen. Mucormykosen treten auch bei Covid-19-Patienten in Deutschland auf, sind allerdings bislang sehr selten und stellen zahlenmäßig kein relevantes Problem dar.

Erste Warnzeichen können Zahnschmerzen sein

Die Mukormykose, wird durch eine Pilzart namens Mucormycete verursacht die in der Umwelt häufig vorkommt. Sie betrifft hauptsächlich Menschen mit gesundheitlichen Problemen oder regelmäßiger Medikamenteneinnahme, die die Fähigkeit des Körpers, Keime und Krankheiten zu bekämpfen, herabsetzen. Als erste häufige Beschwerden können Schmerzen und Rötungen um Augen und/oder Nase, Fieber, Kopfschmerzen, Husten, Kurzatmigkeit, blutiges Erbrechen und ein veränderter geistiger Zustand auftreten. Als erste Warnzeichen kommt es nicht selten zu Zahnschmerzen, Lockerung der Zähne und/oder einem verschwommenen oder doppelten Sehen mit Schmerzen.