14. Aug 2017

Indien: Typhus in Vijayawada

Wasser interMEDIS Eine Zunahme von Typhus-Fällen wurde aus dem Distrikt Krishna in Vijayawada der drittgrößte Stadt Andhra Pradeshs gemeldet. Als Ursache wird verunreinigtes Wasser vermutet. Die Gesundheitsbehörden führen Trinkwasseranalysen und -reinigungen durch, um der weiteren Ausbreitung der Erreger entgegenzuwirken. Ebenso wurden aus dem Nordosten Indiens, in Assam, in den vergangenen Wochen mehrere Typhus-Fälle gemeldet. Durch die starken Überschwemmungen, die in den Distrikten von Morigaon, Dhemaji, Lakkhimpur, Barpeta, Bongaigaon, Dhubri, Nagaon, Dibrugarh und Hailakandi auftraten, wurde das Trinkwasser vielerorts verunreinigt. Viele Menschen erkrankten. Verschiedene Hilfswerke und lokale Behörden versuchen die Bevölkerung in den Überschwemmungsgebieten mit der Bereitstellung von sauberen Trinkwasser zu unterstützen. In manchen Regionen wie dem Dhubri Distrikt, sind alleine in einer Woche mehr als 170 Typhus-Erkrankungen registriert worden.

Die meisten Typhuserkrankungen werden aus Indien importiert
 
Typhus kann auch Reisende betreffen. Grundsätzlich wurden in den vergangenen Jahren unter deutschen Reisenden, nur wenige Typhus-Infektionen in Afrika erworben. Die meisten (rund 70%) infizieren sich im asiatischen Raum, insbesondere in Indien und Pakistan. Nicht nur schlechte sanitäre und hygienische Verhältnisse können für die Übertragung verantwortlich gemacht werden, sondern auch hygienische Nachlässigkeit in der Zubereitung der Speisen kann die Ursache sein. Dadurch können sogenannte  „Dauerausscheider“ unter dem Küchenpersonal in Restaurants oder Hotels ebenfalls als Infektionsquelle in Betracht kommen; daher sind auch Hotelreisende vor einer Infektion mit den Typhuserregern nicht sicher.

Typhus-Impfschutz am besten 10-14 Tage vor der Abreise

Die Erreger der Krankheit werden vor allem auf fäkal-oralen Weg über verunreinigte Nahrungsmittel (v.a. ungewaschene Früchte, Gemüse, Milchprodukte, Fleisch) als auch durch Trinkwasser (bei schlechten hygienischen Verhältnissen) aufgenommen. Reisende sollte stets eine sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene einhalten. Ein Typhus-Impfschutz ist bei Reisen in Risikogebiete, v.a. bei Reisen nach Indien empfohlen. Nach Erhalt der Typhus-Impfung (Einmalimpfung), braucht der Impfschutz ca. 10 - 14 Tage bis er sich vollständig aufgebaut hat. Die Impfung sollte daher auch 10-14 Tage vor der Reise spätestens erfolgen.