27. Aug 2022
Indonesien: Chikungunya-Fieber in Bali

Im letzten halben Jahr 2022 wurde bei vier europäischen Reisenden nach Bali (Indonesien) eine Chikungunya-Infektion festgestellt. Die Urlauber besuchten Bali in der Zeit zwischen März und Juni 2022. Die ersten Beschwerden zeigten sich während ihrer Reise bzw. nach der Rückkehr in ihre Heimatländer Deutschland, Spanien, Frankreich und die Niederlande. Das GeoSentinel Netzwerk der Internationalen Gesellschaft für Reisemedizin (ISTM) bestätigte, dass seit dem Jahr 2000 insgesamt 60 Reisende mit Chikungunya Fieber (bzw. Verdachtsfälle) nach Aufenthalt in Indonesien registriert wurden. In der Vergangenheit wurden in Bali immer wieder größere und kleinere Ausbrüche des Chikungunya Fiebers beobachtet.
Bali-Touristen sollten sich schützen
Da viele Touristen aus Nordamerika und Europa Reisen nach Bali planen, kommt der Hinweis auf Chikungunya-Infektionen zum richtigen Zeitpunkt. Das Chikungunya-Virus ist auf dem indonesischen Archipel endemisch, und sporadische Fälle werden von verschiedenen Inseln, darunter auch Bali, immer wieder gemeldet. Bali ist ein beliebtes Reiseziel und Besucher sollten sich über das Risiko einer Infektion mit dem Chikungunya-Virus bewusst sein und wissen, wie sie es vermeiden können. Es gibt Berichte von Touristen, die sich auf Bali infizierten und bei der Rückkehr in ihr Heimatland Beschwerden entwickelten. Die Gelenkschmerzen, die aus einer Infektion mit diesem Virus resultieren, können Wochen, Monate und sogar Jahre andauern. Es gibt keinen Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus, sodass die Vermeidung von Mückenstichen die einzige verfügbare Vorbeugungsmaßnahme ist.
Nordwest-Monsun bringt Regenzeit und ein erhöhtes Infektionsrisiko für durch Mückenübertragbare Erkrankungen
Der Nordwest-Monsun sorgt in Bali für eine Regenzeit die in den Monaten November bis März anhält. Während den Regenzeiten stehen für viele Insekten, wie z.B. Mücken vermehrt Brutplätze zur Verfügung. Dadurch nimmt die Anzahl der Überträgermücken weiter zu. Aus diesem Grund treten Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden, wie z.B. Chikungunya Fieber, Dengue Fieber oder auch Malaria während und nach Regenperioden häufiger auf. Auch Reisende sind bei Aufenthalten in Ländern mit Vorkommen von durch Mücken übertragbare Erkrankungen, gefährdet – vor allem während und nach den Regenzeiten. Daher sollte rechtzeitig vor der Reise eine aufklärende reisemedizinische Beratung erfolgen.
Immer wieder erkranken deutsche Urlauber an Chikungunya
Im Jahr 2019 meldete das Robert Koch-Institut, dass 91 deutsche Reiserückkehrer an Chikungunya Fieber erkrankten; die meisten in Thailand (49%). Aber auch Länder wie Myanmar, die Malediven, Sri Lanka, Indien und Brasilien wurden als Infektionsländer für Chikungunya Fieber bei Urlaubern genannt. Gute Mückenschutzmaßnahmen sind daher unbedingt einzuhalten. Chikungunya-Viren werden durch tag- und nachtaktive Mücken übertragen, daher sind Mückenschutzmaßnahmen Tag und Nacht durchzuführen.
Sehr starken Muskel- und Gelenkschmerzen
Die Beschwerden des Chikungunya Fiebers ähneln der des Dengue Fiebers das ebenfalls durch Mücken übertragen wird. Der Name "Chikungunya" kommt aus Tansania und bedeutet in der Bantu-Sprache "der Gebeugte". Damit werden die Hauptbeschwerden der Erkrankung beschrieben, nämlich sehr starke Muskel- und Gliederschmerzen die zu einer schmerzhaft zusammengekrümmten Körperhaltung führen können. Vor allem Personen mit besonderem gesundheitlichem Risiko wird empfohlen, sich vor der Reise von ihrem Arzt reisemedizinisch beraten zu lassen.