7. Apr 2018

Jemen: Diphtherie in 20 Provinzen

Jemen, Ibb iStock / BremecR

Seit Oktober 2017 sind im Jemen mehr als 80 Personen an Diphtherie gestorben. Bis 3. April 2018 wurden mehr als 1.500 Diphtherie-Verdachtsfälle registriert. Von 23 Provinzen sind 20 Provinzen in Jemen betroffen. Die meisten Erkrankungsfälle werden aus Ibb und al-Hodeidah im Zentrum und im Westen des Landes berichtet. In Jemen werden daher breitflächige Impfkampagnen durchgeführt, um gegen Diphtherie zu schützen. Die UN beschreibt die Situation im Jemen, als eine der schlimmsten menschlichen Katastrophen in dieser Zeit.

Diphtherie-Bakterien werden über die Atemluft übertragen

Die Diphtherie stellt somit in vielen Ländern eine Infektionsgefahr dar, sowohl für die Bevölkerung als auch für Reisende. Diphtherie-Bakterien (Corynebacterium diphtheriae) erzeugen ein gefährliches Gift (Diphtherietoxin). Die Erreger werden mittels Atemluft, z.B. durch Küssen, Niesen, Husten übertragen (Tröpfcheninfektion). Eine Ausnahme bildet die Hautdiphtherie, bei der die Erregerübertragung durch Schmierinfektionen stattfindet. Die durchgemachte Krankheit hinterlässt keine sichere Immunität, daher ist eine vorbeugende Impfung gegen Diphtherie wichtig. Die Impfung schützt vor allem vor der Wirkung des Giftes im Körper und verhindert somit die folgenschweren Auswirkungen.

Impfung schützt gegen Diphtherie

In vielen Ländern ist die Diphtherie endemisch, d.h. sie tritt regional andauernd und gehäuft auf. Zu diesen Ländern zählen u.a. Russland, Afghanistan, Indien, Indonesien, Philippinen, Haiti und einige afrikanische Länder. Auch in Deutschland treten alljährlich Diphtherie-Fälle auf. Die meisten Fälle werden im Inland erworben, Einzelfälle aber auch bei Reisen im Ausland. Das Vorkommen der Diphtherie in Deutschland ist unter anderem ein Grund, dass die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) die Diphtherie-Impfung grundsätzlich für alle Personen ab dem 3. Lebensmonat empfiehlt. Die Diphtherie-Schutzimpfung zählt zu den Standardimpfungen und sollte alle 10 Jahre gemeinsam mit der Tetanus-Impfung aufgefrischt werden.