4. Sep 2021

Kamerun: Gelbfieber breitet sich aus

Trekking, Safari iStock/leezsnow

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldete für 2021 insgesamt 905 Verdachtsfälle und elf neue Fälle von Gelbfieber in Kamerun. Landesweit wurden 13 Todesfälle registriert, die mit Gelbfieber im Zusammenhang gebracht wurden. Das bedeutet eine deutliche Zunahme der Erkrankungszahlen im Vergleich zu den Vorjahren. Die Erkrankungen wurden vor allem aus den Distrikten Yagoua, Maga, Guider, Mogode, Yabassi, Ngaoundéré, Eséka, Bamenda und Garoua gemeldet. Gelbfieber wird durch Viren verursacht und durch Mücken auf den Menschen übertragen. Die Überträgermücke Aedes aegypti wurde vor allem in den nördlichen Landesteilen sowie in Städten, insbesondere in Douala und Yaoundé nachgewiesen. Die rasche Urbanisierung und mangelhaften sanitären Bedingungen haben die Ausbreitung der Mücke in vielen Teilen des Landes begünstigt und somit zu einer höheren Anzahl an Erkrankungen geführt. Die Gesundheitsbehörden führen landesweit Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten durch, um der Ausbreitung entgegenzuwirken.

Kamerun gilt als Land mit erhöhtem Gelbfieberrisiko 

Kamerun gehört zu den Ländern mit erhöhtem Gelbfieberrisiko. Daher verlangt die Regierung den Nachweis einer Gelbfieber-Impfung bei Einreise von allen internationalen Reisenden ab dem 9. Lebensmonat. Aufgrund der Gelbfieber-Infektionsgebiete im Kamerun empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation unabhängig von der Landesvorschrift nachdrücklich die Impfung für alle Reisenden. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer einmalig gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist demnach nicht mehr erforderlich. 

47 Länder gelten als Länder mit Gelbfieber-Infektionsgebieten 

Einer Untersuchung zufolge kam es im Jahr 2013 zu zwischen 84.000-170.000 schwerwiegende Gelbfieber-Erkrankungen und 29.000-60.000 Todesfällen. Weltweit treten jährlich schätzungsweise 200.000 Gelbfieber-Fälle auf – darunter geschätzt 30.000 Todesfälle. 90% aller Infektionen treten in Afrika auf. Zu Beginn der Erkrankung treten grippeähnliche Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, inneren Blutungen, Gelbsucht und Nierenschäden. Rund 15% entwickeln einen ernsten Krankheitsverlauf, wiederum die Hälfte dieser Patienten verstirbt. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50-60% der Fälle tödlich. Neben der Impfung sind gute und regelmäßig durchgeführte Mückenschutzmaßnahmen daher unbedingt erforderlich.