18. Mrz 2023

Kanada: Keuchhusten in Ontario

Atemschutz - gedreht iStock /champja

Im Elgin County, St. Thomas und Oxford County die sich in der südwestlichen Unterregion der kanadischen Provinz Ontario Kanadas befinden, meldeten die Gesundheitsbehörden im Zeitraum von Januar 2022 bis Ende Februar 2023 mehr als 80 Keuchhusten-Fälle. Nach Aussage der Behörden ist die Zahl der Erkrankungen in jüngster Zeit angestiegen. Daher werden vor allem Eltern angehalten den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen und Impflücken zu schließen. Auch in anderen Regionen werden alljährlich Keuchhusten-Fälle berichtet. Nach Angaben der kanadischen Regierung erkranken zwischen 1.000 und 3.000 Menschen in Kanada alljährlich an Keuchhusten (Pertussis).

Keuchhusten tritt in vielen Ländern auf 

Nach Berichten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten 2003 weltweit etwa 17 Millionen Menschen an Keuchhusten, davon rund 90 % in sogenannten Entwicklungsländern. Insgesamt kam es 2003 zu rund 280.000 Todesfälle durch Keuchhusten. Keuchhusten tritt in Mitteleuropa ganzjährig mit Höhepunkten im Herbst und Winter auf. In den letzten Jahren wurde eine Altersverschiebung der Erkrankung sichtbar. Im Jahr 1995 lag das durchschnittliche Erkrankungsalter bei 15,1 Jahren, im Jahr 2008 bereits bei 41,7 Jahren. Dieser Altersanstieg wird u.a. auf die Abnahme der Immunität zurückgeführt. Daher wird zur Senkung der Erkrankungszahlen bei Erwachsenen und zum Schutz von Säuglingen seit 2009 allen Erwachsenen bei der nächstfälligen Tetanus- und Diphtherie-Impfung empfohlen, einmalig auch gegen Pertussis zu impfen

Keuchhusten-Erkrankungen auch in Deutschland 

Durch Husten, Niesen oder Sprechen werden die Erreger mittels Tröpfcheninfektion durch Kontakt mit infektiösen Personen innerhalb eines Abstandes bis zu 1 Meter übertragen. Auch Gesunde, gegen Keuchhusten-Geimpfte können nach Kontakt mit dem Erreger für kurze Zeit (Über)träger des Krankheitserregers sein. Insbesondere Jugendliche und Erwachsene spielen als Überträger eine zunehmende Rolle. Auch in Deutschland kommt es alljährlich zu Keuchhusten-Fällen. Im Jahr 2019 wurden über 10.000 Keuchhusten-Fälle landesweit berichtet; im Jahr zuvor, 2018, waren es nahezu 13.000 Fälle. Die meisten Erkrankungen wurden in Bayern und Nordrhein-Westfalen registriert. Nur ein gutes Drittel der Erwachsenen in Deutschland ist in den Jahren 2007-2016 gegen Pertussis geimpft worden, obgleich etwa jeder 3. gemeldete Pertussis-Fall einen Erwachsenen ab 50 Jahren betrifft. Ungefähr 10% der Keuchhusten-Fälle bei Erwachsenen führen zu einer stationären Behandlung im Krankenhaus und in rund 40% aller Fälle leiden ältere Erwachsene unter Komplikationen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Keuchhusten-Fälle in Deutschland deutlich zurückgegangen. Dennoch wurden in diesem Jahr allein bis 15. März 2023 bundesweit 741 Keuchhusten-Erkrankungen erfasst. 

Impfschutz kontrollieren 

Der Impfpass gibt Aufschluss darüber, wann die letzte Tetanus-Diphtherie-Impfung stattgefunden hat. Ist die Impfung bereits 10 Jahre oder länger her, ist es Zeit den Impfschutz aufzufrischen. In diesem Fall sollte einmalig (Kombinationsimpfstoff) auch gegen Keuchhusten geimpft werden.