13. Dez 2017

Kenia: Cholera in 20 Distrikten

Süswasser Tropen iStock / littlehenrabi

In der Zeit vom 1. Januar bis 29. November 2017 meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ingesamt 3.967 Cholera-Fälle – darunter 76 Todesfälle – aus Kenia. Die meisten Erkrankungen wurden im Juni, sowie im August und September gemeldet. Dennoch hält der Cholera-Ausbruch nun bereits seit Monaten an. 20 von 47 Distrikten melden Cholera-Erkrankungen. Nahezu 70% aller Fälle kommen aus der Stadt oder dem nahen Umland von Nairobi. Alleine in Garissa und Turkana werden 23% aller Fälle beobachtet. In beiden Regionen liegen große Flüchtlingslager. In Embu, Garissa, Kirinyaga, Mombasa, Nairobi, Turkana und Wajir werden aktuell Cholera-Ausbrüche berichtet. Die Gesundheitsbehörden betonen weiterhin dass die Cholera unter Kontrolle sei und kein Grund zur Beunruhigung bestehe. Weiterhin solle auf eine sorgfältige Nahrungsmittelhygiene geachtet werden, dazu gehört u.a. vollständig durch gekochtes Essen, sowie sauberes Gemüse und Obst.  

Cholera tritt derzeit in mehreren Ländern Afrikas auf 

Mehr als 100.000 Erkrankungsfälle und über 1.600 Todesfälle wurden in diesem Jahr aus 12 Ländern im östlichen und südlichen Afrika berichtet. Betroffen sind Angola, Burundi, Kenia, Malawi, Mosambik, Ruanda, Somalia, Süd Sudan, Tansania, Uganda, Sambia und Simbabwe. Cholera-Ausbrüche werden in vielen Ländern weltweit beobachtet, betreffen aber zumeist die einheimische Bevölkerung, die unter mangelhaften hygienischen Verhältnissen mit unzureichenden sanitären Einrichtungen lebt. Unter den Rückreisenden in Deutschland wurden in den vergangenen Jahren meist nur zwischen 0 und 3 Erkrankungsfälle pro Jahr registriert. Nach Schätzungen der WHO erkranken jährlich zwischen 1,4 - 4,3 Mio. Menschen an Cholera. Die Cholera ist eine akute Durchfall-Erkrankung die unbehandelt in wenigen Stunden tödlich enden kann.  

Cholera-Impfung steht zur Verfügung

Für Reisende besteht ein eher sehr geringes Risiko einer ernsten Erkrankung. Trekking-Touristen die in einfachen Unterkünften wohnen und in Risikogebieten unterwegs sind, sollten eine Cholera-Impfung in Erwägung ziehen. Insbesondere dann, wenn kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. Hotelreisende sollten auf das Trinken von Leitungswasser oder auf die Verwendung von durch Leitungswasser hergestellte Eiswürfel in Drinks, vollständig verzichten. Sorgfältige Hygienemaßnahmen vor allem in der Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sind immer und für jeden Reisenden empfohlen. Diese Schutzmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz vor den Choleraerregern, sondern auch anderen häufiger auftretenden Magen-Darm-Infektionskrankheiten die in tropischen und subtropischen Ländern vorkommen.