11. Nov 2022
Kenia: Jährlich rund 2.000 Tollwut-Todesfälle

Aus acht Bezirken in Kenia wird Tollwut gemeldet. Die meisten Fälle werden aus Nairobi berichtet, weitere auch Nakuru (v. a. Keragita von Naivasha und Kambi ya Moto in Nakuru City), Kwale (v. a. Ukunda und Diani), Kilifi, Wajir, Narok (v. a. Mara North Conservancy, Enaretoi) und Isiolo (v. a. Rumuruti in Borana und Uasin Gishu). In der Hauptstadt Nairobi kam es zu Hundebissen vor allem in den Bezirken Oloolua, Karen, Runda und Dagorett. In Kenia sterben schätzungsweise 2.000 Menschen jährlich an Tollwut. Die meisten wurden von tollwütigen Hunden gebissen. Experten gehen sogar von einer Unterfassung der Datenlage und von wesentlich mehr Erkrankungen aus, da viele Erkrankungen sich in abgelegenen Regionen von afrikanischen oder asiatischen Ländern befinden und gar nicht vollständig erfasst werden können. Von den jährlich weltweit rund 59.000 Tollwut-Todesfällen entfallen rund 36% auf Afrika.
Tollwut-Schutzimpfung für Reisende in Risikogebiete
Auch bei Reisenden ist die Impfung eine wichtige Maßnahme, um sich in Ländern mit Tollwut-Vorkommen vorbeugend gegen die lebensgefährliche Krankheit zu schützen. Tragische Erkrankungsfälle auch bei Reisenden bekräftigen die Tollwut-Impfempfehlung vor allem bei Langzeitreisen in Länder mit erhöhtem Tollwutvorkommen oder erhöhtem Reiserisiko (Trekking oder Übernachten im Freien). Mit einer Sterblichkeitsrate von fast 100% bei Menschen bleibt die Tollwut eine globale Bedrohung. Hunde sind die Hauptüberträger der Krankheit. Deshalb gilt als eiserne Regel, sich von freilaufenden Hunden – vor allem auch Welpen – und Katzen fernzuhalten, da durch infizierte Tiere die Gefahr der Virusübertragung auf den Menschen besteht. Die Tollwut ist weltweit verbreitet und kommt in 150 Ländern und Regionen vor.
Tollwut-Impfstoffe sind in vielen Reiseregionen nicht sofort verfügbar
Bei Bissverletzungen oder Belecken von Schleimhäuten oder Wunden durch streunende Tiere ist jedoch weiterhin – unabhängig vom Impfstatus – wegen akuter Lebensgefahr umgehend ein Arzt bzw. medizinische Hilfe aufzusuchen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass in vielen tropischen und subtropischen Ländern die medizinische Infrastruktur - v. a. in den ländlichen Regionen - unterentwickelt ist, sodass im Notfall u. U. nicht die richtigen Medikamente oder medizinischen Einrichtungen in der erforderlichen Zeit zur Verfügung stehen. Bei erhöhtem Reiserisiko z. B. Trekking oder Übernachten im Freien ist ebenfalls eine Tollwut-Schutzimpfung zu erwägen.