22. Dez 2019

Kenia: Mehr als 2.800 Leishmaniose-Fälle

Mückennetz - Costa Rica iStock / piccaya

Die Gesundheitsbehörden von Kenia meldeten in der ersten Dezemberwoche 2019, dass insgesamt 34 Fälle der sogenannten “Leishmaniose” gemeldet wurden. Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, bei der durch den Stich einer Mücke Parasiten, sog. Leishmanien, übertragen werden. Die Parasiten befallen bestimmte Zellen des Immunsystems und schädigen dadurch Milz, Leber, Knochenmark, Lymphknoten, Haut und Schleimhaut. Der Schweregrad der Erkrankung und das Krankheitsbild richten sich nach der Erregerart, der Größe des Erregerbefalls als auch nach der Abwehrkraft der infizierten Person. Insgesamt sollen in Kenia in diesem Jahr bereits 2.822 Leishmaniose-Fälle registriert worden sein; darunter 34 Todesfälle. Die meisten Fälle wurden in den Regionen Mandera, Marsabit, Wajir und Garissa beobachtet. Sowohl die kutane als auch die viszerale Leishmaniose kommen in Kenia vor. Die Leishmaniose ist auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Australien und Ozeanien verbreitet. Laut Angaben des CDC (Centers for Disease Control and Prevention) treten schätzungsweise jährlich rund 1,5 Mio. Neuerkrankungen der Haut-Leishmaniose und zwischen 400.000 - 500.000 Fälle der Kala Azar auf. Auch Südeuropa ist betroffen. Die Hauptflugzeit der Mücken findet in Südeuropa überwiegend in den Monaten Juni, Juli, August und September statt. 

Guter Mückenschutz für Reisende empfohlen  

Für die Verbreitung der Leishmaniose spielen Klimafaktoren, wie z.B. die Flugzeiten der Überträgermücken, eine wesentliche Rolle. Leishmaniose wird durch Sandmücken übertragen, die vor allem nachts aktiv sind und gerne an Stellen dünner Haut stechen - wie zum Beispiel am Knöchel, den Händen, Füßen, im Gesicht und Nacken. Auch Reisenden können von Sandmücken gestochen werden. Die Mücken sind sehr klein und können zu bestimmten Tageszeiten und Wetterverhältnissen besonders aggressiv sein. Nachts sind viele Sandmücken inaktiv und relativ langsam. Grundsätzlich sollten daher gute Mückenschutzmaßnahmen Tag und Nacht durchgeführt werden. Dazu gehören u.a. das Tragen von Haut bedeckender Kleidung, das Auftragen von Mücken abweisenden Cremes und Lotionen (v.a. mit einem ausreichend hohen Anteil an Icaridin oder DEET) auf unbedeckten Hautstellen, vor allem im Gesicht, Händen und Füßen – insbesondere an den Knochenstellen wo die Haut dünn ist und die Sandmücke bevorzugt sticht. Zusätzlich helfen auch Insektenabtötende und -abweisende Mittel in Form von Aerosolen, Verdampfern, Kerzen, Räucherspiralen, Steckern u.ä. im Wohn- und insbesondere Schlafbereich oder auch engmaschige Fliegengitter an den Fenstern, die Stechmücken fernzuhalten.