3. Apr 2016
Kolumbien: Chikungunya-Fieber

Die Zahl der Chikungunya-Fieber -Fälle in Mittel- und Südamerika hat vielerorts weiter zugenommen. Im März wurden für El Salvador nahezu 4.000 Verdachtsfälle berichtet; in Honduras waren es sogar mehr als 6.200 Fälle. Auch in der Andenregion treten weiterhin Erkrankungen auf. So wurden aus Kolumbien mehr als 10.000 Verdachtsfälle und Venezuela 1.800 Fälle gemeldet. Am stärksten betroffen ist Kolumbien mit den Regionen Valle de Cauca, Tolima, Santander, Cundinamarca, Huila, Meta, Risaralda und Antioquia. Auch andere mittel- und südamerikanische Länder leiden unter der Infektionskrankheit die durch tag- und nachtaktive Mücken übertragen wird. So wurden Erkrankungsfälle auch in Mexiko, Ekuador, Argentinien und Panama beobachtet.
Reisende in Risikogebiete sind gefährdet
Mindestens 600.000 Chikungunya Fieber-Erkrankungen wurden im vergangenen Jahr aus Mittel- und Südamerika gemeldet. Von einer höheren Dunkelziffer durch nicht erfasste Fälle kann ausgegangen werden. Seit Beginn des Ausbruchs im Jahr 2013 ist die Zahl der Fälle auf über 1,6 Millionen in der Region angewachsen. In fast allen Ländern und Inseln Mittel- und Südamerikas sind seither Chikungunya Fieber-Fälle gemeldet worden. Durch die starke Ausbreitung des Chikungunya Fiebers in der Karibik, Mittel- und Südamerika wurden viele internationale Reisende mit Chikungunya-Viren infiziert. Mehr als 650 amerikanische Touristen infizierten sich mit Chikungunya Fieber im vergangenen Jahr. Bei den europäischen Reisenden zeigte eine Untersuchung bei englischen Touristen, dass im Jahr 2014 88% aller Chikungunya-Erkrankungen auf Reisen in die Karibik oder Südamerika zurückzuführen waren. Auch in Deutschland wurden im Vorjahr 2015 sehr viele Chikungunya-Infektionen bei Reisen in Ländern mit Chikungunya-Vorkommen beobachtet.
Sorgfältige Schutzmaßnahmen reduzieren das Risiko
Ein vorsorglicher und regelmäßig durchgeführter Mückenschutz ist bei Reisen in Länder mit Chikungunya-Vorkommen empfohlen. Da die Überträgermücke tag- und nachtaktiv ist, ist es von Bedeutung Mückenschutzmaßnahmen sowohl am Tag als auch in der Nacht durchzuführen. Dies gilt für die gesamte Aufenthaltsdauer in den Risikogebieten. Nachdem es keine Schutzimpfung für Reisende gegen die Erkrankungen gibt, gelten als wichtigster Schutz Mückenschutzmaßnahmen . Reisende sollten daher in jedem Fall Haut bedeckende Kleidung tragen, Mückennetze am Schlafplatz einsetzen und insbesondere an freien Hautstellen sich regelmäßig - Tag und Nacht - mit Mückenabweisenden Cremes oder Lotionen einschmieren. Auch das Mitführen von Geräten die zum Fernhalten von Mücken Ultraschall-Signale aussenden, kann sinnvoll sein.