13. Mai 2023

Kolumbien: Malaria in Chocó und Córdoba

Sucre, Kolumbien iStock / DC Colombia

Das Departement Córdoba meldete bis Ende April 2023 mehr als 4.000 Malaria-Fälle. Die Zahl liegt weit über der erwarteten Zahl der Erkrankungen. Insgesamt wurden in Kolumbien dieses Jahr nahezu 20.000 Malaria-Erkrankungen berichtet, von denen rund 450 einen komplizierten Verlauf nahmen. Die meisten Erkrankungen werden in den Departements Chocó und Córdoba registriert. In vielen Regionen soll es zu einer erhöhten Zahl an Erkrankungen gekommen sein, die in der Vergangenheit noch nicht stark betroffen waren. Ganzjährig besteht in vielen Regionen Kolumbiens unterhalb von 1.700 m Höhe ein Malariarisiko, v. a. in Land- und Dschungelgebieten. Das Malariaübertragungsrisiko variiert in den Gebieten. Ein hohes Risiko besteht an der Pazifikküste, sowie in Regionen der Departemenos Antioquia, Bolivar, Cordoba und Zuflussgebiete des Amazonas (Guaviare, Grenzgebiete zu Venezuela, Brasilien und Peru). Ein geringeres Risiko besteht in Teilregionen von Arauca und Putumayo sowie in Regionen die an die Hochrisikogebiete angrenzen und westliche Gebiete des Departamento Caquetá. Ein  minimales Risiko besteht im Rest des Landes unterhalb von 1.700 m Höhe.

Reisende können ihr Malaria-Infektionsrisiko beeinflussen 

Nach Aussage des aktuellen Welt-Malaria-Berichtes der WHO, der im Dezember 2022 veröffentlicht wurde, kam es im Jahr 2021 weltweit zu 247 Malaria-Fällen mit rund 619.000 Todesfällen. Nach wie vor entfallen rund 95% der weltweit gemeldeten Fälle auf Afrika. Auch in Deutschland erkranken Touristen alljährlich an einer Malaria während oder nach ihrem Aufenthalt in Ländern mit Malaria-Vorkommen. Die meisten Malariaerkrankungen bei Reisenden werden in Afrika südlich der Sahara erworben (v.a. Nigeria, Ghana, Eritrea, Togo, Kamerun, Kenia, Tansania und Uganda). Das Malariarisiko wird dabei stark durch das persönliche Verhalten und die vorbeugenden Maßnahmen mitbestimmt. Die empfohlenen und geeigneten Prophylaxe-Maßnahmen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Der Reisemediziner kann anhand der Reiseroute, der Aufenthaltsorte und -dauer beurteilen, ob eine regelmäßige Einnahme einer Malaria-Chemoprophylaxe erforderlich ist oder ob die Mitnahme einer sogenannten Malaria-Notfallmedikation ausreichend ist. In jedem Fall sollten sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen regelmäßig durchgeführt werden. 

Das richtige Verhalten bei Malaria-Beschwerden ist wichtig 

Wichtig ist es ebenso die möglichen Symptome einer Malaria zu kennen und bei Beschwerden, umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine schnelle Diagnosestellung und gegebenenfalls Behandlung zu erreichen. In Kolumbien tritt zu 52% aller Fälle die gefährliche Form der Malaria (Malaria tropica) auf, die durch den Erreger Plasmodium falciparum hervorgerufen wird. Wenn diese Form der Malaria nicht rechtzeitig innerhalb von 24 Stunden behandelt wird, kann es zu einem ernsthaften Verlauf der Erkrankung mit Todesfolge kommen.