11. Nov 2018
Kuba: Zikavirus-Infektionen bei deutschen Reiserückkehrern

Am 1. November 2018 veröffentlichte das deutsche Robert Koch-Institut die Zahlen der reiseassoziierten Zikavirus-Infektionen in Deutschland. Demnach erkrankten im vergangenen Jahr 69 deutsche Touristen im Ausland und somit deutlich weniger als im Vorjahr (222 Fälle 2016). Siebzig Prozent der wahrscheinlichen Infektionsländer lagen in Mittelamerika inklusive Karibik, 13% infizierten sich auf dem Festland Südamerikas, 13% in Asien und 4% in Afrika. Die Erkrankungen wurden das ganze Jahr über berichtet, mit erhöhten Erkrankungszahlen in den Monaten Januar, Februar, September und Dezember. Erkrankte mit einem Erkrankungsbeginn von Januar bis März 2017 gaben häufig Reisen nach Curaçao und in Länder Mittelamerikas an. Mit einem Erkrankungsbeginn ab Juni 2017 wurde fast ausschließlich Kuba als Infektionsland genannt. Die meisten 2017 gemeldeten Erkrankungen (40%) wurden aus Kuba berichtet, gefolgt von Curacao (10%), des weiteren Ecuador, Costa Rica, Brasilien, Thailand Barbados und den Philippinen. Man geht weiterhin von einer starken Unterfassung der Zikavirus-Infektionen unter Reiserückkehrern aus, da die Infektion oft mit wenig oder gar keinen Beschwerden auftritt. Todesfälle aufgrund einer Zikavirus-Erkrankung wurden dem RKI im Jahre 2017 nicht übermittelt, ebenso keine Informationen über eventuelle Zikavirus-bedingte Fehlbildungen bei Kindern.
Reiserückkehrer sollten auf Symptome achten
Auch wenn eine Infektion mit dem Zikavirus mehrheitlich milde verläuft, so können Vorerkrankungen den Verlauf der Krankheit erschweren. Daher sollten Reiserückkehrer, insbesondere Reisende mit chronischen Krankheiten, bei einer auftretenden Fiebersymptomatik eine Infektion mit dem Zikavirus ausschließen. Die gesundheitlichen Probleme ähneln den Beschwerden, die auch beim Dengue-Fieber auftreten können. Meistens kommt es bei der Erkrankung zu einem Hautausschlag mit Fieber, Augenrötung und Gelenkschmerzen. Der Hautausschlag besteht durchschnittlich für sechs Tage. Die Krankheitsdauer bei einer Zikavirus-Infektion beträgt durchschnittlich 3-7 Tage. Unspezifische Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen und Hautausschlag die innerhalb von 3 Wochen nach Reiserückkehr auftreten, können auf eine Infektion mit dem Zikavirus hinweisen. Meistens verläuft die Infektion mit dem Zikavirus jedoch milde oder auch unbemerkt und beschwerdefrei.
Bei Schwangeren ist besondere Vorsicht geboten
Zika-Viren werden durch dieselben Mückenart übertragen, die auch Dengue-Viren übertragen können – sogenannte Aedes. Schwangere sollten wegen möglicher sexueller Übertragbarkeit der Viren laut WHO "Safer Sex" praktizieren, wenn ihre Partner in betroffenen Gebieten leben oder aus solchen zurückkehren. Zudem dürfen sich Reiserückkehrer aus Ländern mit Zikavirus-Vorkommen für 6 Monate keiner Blutspende unterziehen. Da sowohl Dengue Fieber als auch Zikavirus-Infektionen durch Mücken übertragen werden, ist ein guter und vorsorglicher Mückenschutz unbedingt erforderlich. Reisende sollten daher in jedem Fall Haut bedeckende Kleidung tragen, Mückennetze am Schlafplatz einsetzen und insbesondere an freien Hautstellen sich regelmäßig - Tag und Nacht - mit Mückenabweisenden Cremes oder Lotionen einschmieren. Auch das Mitführen von Geräten die zum Fernhalten von Mücken Ultraschall-Signale aussenden, kann sinnvoll sein. Schwangere sollten weiterhin nicht in die betroffenen Länder reisen.