17. Sep 2022

Laos und Pakistan: Starke Überschwemmungen

Überschwemmungen Philippinen iStock / Cheryl Ramalho

Das Hochwasser in der Provinz Sindh ist nach wie vor hoch und steigt mit den anhaltenden Regenfällen im Norden Pakistans weiter an. Dies deutet auf mögliche weitere Überschwemmungsschäden hin, die insbesondere in der bereits stark betroffenen Provinz Sindh zu erwarten sind. Seit Mitte Juni 2022 erlebt Pakistan einen anhaltend starken Monsunregen im ganzen Land, der zerstörerische Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht und Millionen von Menschen betroffen gemacht hat. Nach Angaben der Nationalen Katastrophenschutzbehörde (NDMA) starben bis zum 9. September 2022 fast 1.400 Menschen, weit über 1,7 Millionen Häuser wurden beschädigt oder zerstört, und insgesamt wurden mehr als 33 Millionen Menschen von den Unwettern heimgesucht. Betroffen sind mindestens 86 Bezirke der Provinzen Azad Jammu und Kaschmir (AJK), Belutschistan, Gilgit Baltistan (GB), Khyber Pakhtunkhwa (KP), Punjab und Sindh. Die Provinzen Sindh und Belutschistan leiden am stärksten unter den starken Wetterauswirkungen. Verschiedene Ausbrüche von durch Wasser übertragenen Krankheiten und die Zunahme von Überträgermücken haben einen Notstand für die öffentliche Gesundheit hervorgerufen.

Erhöhtes Risiko für Infektionskrankheiten 

Auf Grund der katastrophalen hygienischen Situation die durch die Überschwemmungen entstanden ist und der vielerorts zusammengebrochenen Trinkwasserversorgung, besteht in den betroffenen Gebieten ein erhöhtes Risiko für diverse Infektionskrankheiten. Durchfallerkrankungen, Hepatitis A und Typhus sind nur einige wenige Beispiele die infolge von Überschwemmungen vermehrt auftreten können. Ebenso werden durch die vielen Wasserstellen, die Zahl der Brutplätze von krankheitsübertragenden Insekten stark erhöht, so dass Erkrankungen wie Malaria und Dengue-Fieber sich entsprechend ausbreiten können. Gute Mückenschutzmaßnahmen sollten durchgeführt werden. Dazu gehören u. a. die Anwendung von Mückenabweisenden Cremes, Sprays oder Lotionen als geeignete Maßnahme um sich vor Mückenstichen zu schützen. Auf einen gültigen Impfschutz v. a. gegen Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A ist zu achten. Bei Reisen in die Überschwemmungsgebiete kann zusätzlich auch ein Impfschutz gegen Typhus und Hepatitis B sinnvoll sein. Eine reisemedizinische Beratung ist rechtzeitig vor der Reise empfohlen. Außerdem sollte man sich nochmals kurz vor Abreise über die aktuelle Entwicklung im Reisegebiet informieren.

Überschwemmungen halten auch in Laos an 

Durch starke Regenfälle halten auch in Laos vielerorts die Überschwemmungen an. Bereits Anfang August wurde Laos landesweit von heftigen Regenfällen heimgesucht. Es folgte ein tropischer Sturm, der vor allem in Nord-, Zentral- und Südlaos zu großen Überschwemmungen führte. Nach offiziellen örtlichen Angaben sind acht Provinzen (Huaphan, Xayabouly, Borkeo, Luangprabang, Vientiane Capital, Salavan, Savanakhet und Champasak) betroffen. Die Regenfälle verursachen großflächige Überschwemmungen und Erdrutsche, so dass viele Straßen unpassierbar sind, die Wasser- und Stromversorgung vielerorts unterbrochen und viele Bewohner evakuiert werden mussten. Etliche Tausend Menschen sind immer noch von den Auswirkungen der Überschwemmungen betroffen. Der Tropensturm Mulan der Mitte August 2022 zu schweren Regenfällen in südlichen Teilen Chinas und nördlichen Teilen Vietnams, Laos und Thailands führte, verursachte starke Schäden in Teilen der Provinzen Xayaburi, Houaphan, Savannakhet und Luang Prabang. Nach Aussage des internationalen Roten Kreuzes (IFRC) stellen die massiven Überschwemmungen eine der größten Wetter- und Hochwasserkatastrophen in den vergangenen Jahrzehnten dar.