30. Jul 2014
Liberia: Grenzübergänge werden geschlossen
Seit dem 31. März werden aus Liberia Ebola Erkrankungs- und Todesfälle gemeldet. Die Gesundheitsbehörden registrierten die Fälle v.a. in den Distrikten Lofa, Bong, Margibi, Bomi und Montserrado. Um der weiteren Ausbreitung im Land entgegenzuwirken, hat die liberianische Regierung verschiedene Grenzübergänge geschlossen. Weiterhin offen bleiben die Hauptflughäfen Roberts International Airport und James Spriggs Payne Airport, so wie die großen Grenzübergänge von Foya Crossing, Bo Waterside Crossingund Ganta Crossing. Die Ein- und Ausreise aus den Regionen in denen das Ebolavirus vorkommt, sogenannte Endemiegebiete, wird untersagt. Durch die Schließung der Grenzen und die Restriktionen bei Ein- und Ausreise, wird der Reiseverkehr, v.a. zwischen den Nachbarländern stark beeinträchtigt. Reisenden wird zudem eindringlich nahe gelegt, sich von Erkrankten fernzuhalten.
Folgende Vorsichtsmaßnahmen sollten von Reisenden durchgeführt werden
- Sorgfältige Hygienemaßnahmen sind einzuhalten.
- Der Kontakt zu Kranken, insbesondere zu ihren Körperflüssigkeiten und Blut soll streng vermieden werden.
- Kein Kontakt zu Tieren und kein Verzehr von rohem bzw. nicht vollständig durch gekochten Fleisch.
- Nicht an Beerdigungen der Ebola-Opfer bzw. am Beerdigungsritus der Handauflegung teilnehmen.
- Krankenhäuser in denen Patienten wegen Ebola behandelt werden, sind zu meiden. Die Botschaft in Monrovia bietet Reisenden, die eine medizinische Behandlung benötigen, alternative medizinische Versorgungsstätten an. Auskunft dazu erteilt die Botschaft in Monrovia Tel. +(231) 77-677-7000
- Bei Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hautausschlag und/oder Rötung der Augen ist sofort medizinische Hilfe aufzusuchen.
Rund 1.200 Ebola-Erkrankungen – darunter 672 Todesopfer
Insgesamt ist die Zahl der Ebola-Erkrankungen seit Beginn des Ausbruchs auf 1.201 angestiegen. Die Zahl der Todesopfer beträgt gegenwärtig 672. Im Nachbarland Guinea ist die Zahl der Erkrankungen rückläufig, hingegen verzeichnet Liberia und Sierra Leone einen weiteren Anstieg. In den von Ebola betroffenen Regionen Guineas, insbesondere dem ehemaligen Epizentrums Gueckedou ist die Zahl der Neuinfektionen stark zurückgegangen. In einigen Regionen wurden sogar seit drei Wochen keine Fälle mehr berichtet.
Epizentrum des Ausbruchs liegt derzeit in Sierra Leone
Mit 525 Ebola-Erkrankungs- und 224 Todesfällen befindet sich das Epizentrum des Ausbruchs derzeit in Sierra Leone. Insgesamt sieben Distrikte, einschließlich der Stadt Monrovia sind betroffen. In den Dörfern Koindu und Buedu im Kailahun Distrikt laufen die Bekämpfungsmaßnahmen auf Hochtouren. Mehr als 200 Gesundheitshelfer wurden ausgebildet um in ihren Dörfern die Einwohner in die vorbeugenden Schutzmaßnahmen einzuweisen. Insbesondere wird auch Einfluss auf das Ein- und Auswandern der Bevölkerung in den Grenzgebieten von Sierra Leone, Guinea und Liberia genommen, um der grenzüberschreitenden Ausbreitung der hochinfektiösen Infektionskrankheit entgegenzuwirken.
Erstes Todesopfer in Nigeria
In Nigeria wurde vor wenigen Tagen das erste Ebola-Opfer registriert. Durch eine westafrikanische Fluglinie wurde der Erkrankten ins Land eingeflogen und erlag wenig später seiner Erkrankung. Der infizierte Passagier checkte in Liberia ein, hatte zwei Zwischenstopps in Ghana und Togo und erreichte schließlich den Zielflughafen im Bundesstaat Lagos, Nigeria. Wie viele Kontakte der Infizierte vor Ausbruch der Erkrankung noch hatte ist ungewiss. Derzeit werden rund 200 Passagiere des Fluges untersucht und andere mögliche Kontakte überprüft.