8. Apr 2016

Liberia: Schwedin erkrankt an Lassa-Fieber

Ratte iStock/MikeLane45 Eine schwedische Reisende erkrankte an Lassa-Fieber, nachdem sie zuvor sechs Wochen durch Liberia reiste. Die letzten Wochen besuchte sie die nördlichen und nordwestlichen Landesteile. Bereits 2011 wurde ein Lassa-Fieber-Fall nach Schweden importiert. Die Beschwerden des Lassa-Fiebers sind zunächst sehr unspezifisch, was die Diagnose erschwert. In den meisten Fällen heilt das Lassa-Fieber auch ohne größere Beschwerden ab und führt nur in wenigen Fällen zu einem lebensbedrohlichen Verlauf mit Schock und Organversagen. 

Lassa-Fieber tritt in Afrika auf 

Das Lassa-Fieber kommt in vielen afrikanischen Ländern vor, wie Benin, Senegal, Gambia, Mali, Guinea, Liberia, Sierra Leone, Elfenbeinküste, Ghana, Burkina Faso, Zentralafrikanischen Republik und Namibia. Am häufigsten wurden Ausbrüche in Nigeria, Liberia und Sierra Leone beobachtet. Es wird geschätzt, dass jährlich zwischen 100.000 – 300.000 Fälle von Lassa-Fieber auftreten. Die Lassa-Viren werden v.a. durch Ratten übertragen. Die Tiere scheiden das Virus durch ihren Urin aus und können dadurch Betten, Böden und Lebensmittelvorräte der Landbevölkerung verunreinigen. Die Übertragung auf den Menschen findet somit zumeist durch eine orale Aufnahme von verunreinigten Nahrungsmitteln und Trinkwasser bei mangelnder Hygiene statt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Erkrankten (z.B. bei medizinischen Pflegepersonal).   

Vereinzelnd erkranken auch Reisende   

In der Vergangenheit infizierte sich auch ein amerikanischer Geschäftsreisender mit dem Lassa-Virus und starb nach Rückkehr nach New Jersey (USA) an der Infektionskrankheit. Auch nach Deutschland wurden durch Reisende in den vergangenen Jahren sporadisch Einzelfälle eingeschleppt. Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von ca. 8 - 10 Tagen kann es zu Fieber und im weiteren Verlauf der Krankheit zu Blutungen mit Schocksymptomatik und Kreislaufversagen kommen. In den vergangenen 30 Jahren sind 12 Fälle von Europäern und Amerikanern dokumentiert worden, die nach ihren Aufenthalten in Afrika an Lassa-Fieber erkrankten. In Deutschland erkrankte zuletzt im Jahr 2006 ein deutscher Tourist nach seinem Aufenthalt in Sierra Leone an Lassa-Fieber. Im Jahr 2009 erkrankten und starben zwei englische Reisende nach ihrem Aufenthalt in Nigeria und Mali und 2010 erkrankten zwei amerikanische Touristen nach ihrer Reise nach Liberia und Sierra Leone. Immer wieder kommt es zu vereinzelten Erkrankungsfällen bei Reisenden, obgleich das Infektionsrisiko als sehr gering eingestuft wird.