26. Jun 2015
Madagaskar: Mehr als 200.000 Malaria-Fälle
iStock/zouri
Die Zahl der Malaria-Erkrankungen auf Madagaskar hat in den letzten Monaten erheblich zugenommen. In den ersten fünf Monaten des Jahres zählte das Land rund 213.000 Malaria-Fälle – darunter 187 Todesfälle. In 31 Distrikten hat die Zahl der Erkrankungen zugenommen. Die am stärksten betroffenen Regionen sind Atsimo-Andrefana, Atsimo-Atsinanana, Melaky und Analamanga. In der Region von Ambohidratrimo soll es eine Zunahme der Erkrankungsfälle um 87% gegeben haben. Im gesamten letzten Jahren wurden insgesamt 387.045 Malaria-Erkrankungen und 641 Todesfälle berichtet.
Vorsicht vor „Hochland-Malaria“
Ein nicht unerheblicher Teil der Erkrankungen wurde aus dem Hochland berichtet und ist als „highland malaria“ bekannt. Nach Überzeugung vieler Wissenschaftler trägt der Klimawandel nicht unerheblich zum Anstieg der Malaria in bislang sicheren afrikanischen Hochlandregionen bei. Diese Tatsache wurde v.a. auch bei der Entwicklung der Außentemperaturen und der Zahl der Krankheitsfälle in Teeplantagen bei Kericho, einer Hochlandregion im westlichen Kenia, beobachtet. Die Regionen befinden sich meist in einer durchschnittlichen Höhe von 1.780 bis 1.900 Meter über dem Meeresspiegel. Aufgrund der meist kühlen Abend- und Nachttemperaturen hält sich die Malariamücke äußerst selten in dieser Höhe auf. Allerdings wurde in den vergangenen vierzig Jahren ein regionaler Temperaturanstieg verzeichnet, der zu einer Zunahme des Vorkommens der Malariamücke führte. In der Folge kam es dadurch auch zu einer Zunahme von Malariaerkrankungen in der Region. Vor allem in den wärmeren Monaten des Jahres, in der es auch zu stärkeren Regenfällen kommt, wurden bis zu achtmal höhere Fallzahlen beobachtet als früher.
Schutzmaßnahmen sind sinnvoll
Die Gefahr einer Malariainfektion und die Auseinandersetzung mit wichtigen, vorbeugenden Schutzmaßnahmen ist bei Reisen in Länder mit Malaria-Hochrisikogebieten südlich der Sahara – als auch Inseln mit erhöhtem Malariavorkommen, wie Madagaskar - unbedingt empfohlen. Landesweit tritt in Madagaskar überwiegend (99%) die gefährliche Form der Malaria, die sogenannte Malaria tropica auf. Eine medizinische Beratung vor der Abreise ist und bleibt dabei eine essentielle Maßnahme über die Gefahr im Reiseland aufgeklärt und entsprechend geschützt zu werden. Neben unverzichtbaren Mückenschutzmaßnahmen, sollten bei Reisen nach Madagaskar auch Malariamedikamente zur Prophylaxe eingesetzt werden. Welches Medikament und welche Prophylaxeform (Chemoprophylaxe oder Notfallmedikation) erforderlich ist, sollte in einem ärztlichen Gespräch durch eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung individuell getroffen werden. Alle Reisenden, die nach Rückkehr Fieber und/oder Zeichen eines grippalen Infektes entwickeln, sollten sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben, um möglichst früh eine Malaria erkennen und behandeln zu können.