16. Dez 2016

Madagaskar: Pest im Süden

Madagaskar, Hütten, Berge iStock/Display

Mehr als 30 Personen sind im Süden Madagaskars, im Distrikt von Befotaka Atsimo, an der Beulenpest erkrankt. Seit Anfang Dezember werden die Erkrankungen gemeldet. Die Zahl der  Todesfälle ist noch unklar, da die abgelegene ländliche Region für die Gesundheitsbehörden derzeit schwer erreichbar ist. Am ersten Dezember Wochenende wurden jedoch Todesfälle in den Regionen Inosy Ambalarano, Befotaka Atsimo und Atsimo Atsinanana bekannt.   

Saisonale Zunahme der Pest-Fälle

In Madagaskar treten ganzjährig Pesterkrankungen auf. Vor allem während der Regenzeit November bis April steigt die Zahl der Pesterkrankungen in Madagaskar häufig an. Die Infektionskrankheit wird u.a. von Rattenflöhen auf den Menschen übertragen. In der Regenzeit suchen Nagetiere, die durch den Pestfloh befallen sind, in den Häusern der Dörfer und Städte Zuflucht. Durch die Nähe zum Menschen kommt es daher häufiger zu Infektionen.  

Weltweit gibt es in vielen Ländern Pestherde

Die Pest tritt regional in verschiedenen Ländern auf. Vor allem betroffen sind Ostafrika (u.a. Tansania), Madagaskar, die Mongolei, Vietnam, Myanmar und Indien aber auch Amerika. Letztes Jahr wurden in den USA mindestens 15 Pestfälle berichtet – darunter vier Todesfälle. Betroffen sind vor allem die ländlichen Regionen die ein erhöhtes Vorkommen von Nagetieren aufweisen, v.a. im Norden von New Mexico, Nord Arizona, Süd-Colorado, Kalifornien, Süd-Oregon, als auch im Westen von Nevada. Die Weltgesundheitsorganisation zählt jährlich zwischen 1000-2000 Pest-Fälle wobei eine hohe Dunkelziffer angenommen wird. Armut, mangelnde Hygiene- und Medizinstandards begünstigen vor allem in Slums und Armenvierteln die Übertragung der Erkrankung. Aber auch in Regionen mit hohem Hygienestandard können Pestfälle vereinzelt auftreten. Für Reisende stellt die Pest nur in absoluten Sonderfällen (z.B. Trekking- und Abenteuertouren in touristisch nicht erschlossene Infektionsgebiete, bzw. berufliche Exposition bei Entwicklungshelfern) ein Risiko dar.