14. Dez 2013

Madagaskar: Pestausbruch im Norden

floh In den vergangenen Tagen und Wochen wurden in Madagaskar vermehrt Pestfälle beobachtet. Aus dem Norden im Bezirk von Mandritsara wurden über 20 Pestopfer registriert. Seit September sind insgesamt 36 Einwohner in vier verschiedenen Bezirken an der Pest erkrankt. Sowohl Fälle der Lungen- als auch Beulenpest wurden festgestellt. Bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden rund 45 Pest-Erkrankungen in Madagaskar gezählt. In der Region von Diana, Provinz Antsirananaa wurden mindestens 15 Pest-Todesfälle berichtet.

Erhöhtes Übertragungsrisiko zwischen November bis April 

In Madagaskar treten ganzjährig Pesterkrankungen auf. Die Infektionskrankheit wird u.a. von Rattenflöhen auf den Menschen übertragen. Eine Häufung von Erkrankungsfällen wird während der Regenzeit zwischen November und April beobachtet. In dieser Zeit suchen die Nagetiere in den Dörfern und Städten Zuflucht. 

Aktueller Pestfall auch in Peru  

Auch aus der Region La Libertad in Peru wurde am 10. Dezember ein Pest-Todesfall bei einem 17-jährigen Jugendlichen gemeldet. Pesterkrankungen treten in unterschiedlich großen Einzelherden in verschiedenen Ländern auf. Vor allem betroffen sind Ostafrika (u.a. Tansania), Madagaskar, die Mongolei, Vietnam, Myanmar, Indien und Peru. Die Weltgesundheitsorganisation zählt jährlich zwischen 1000-2000 Pest-Fälle wobei eine hohe Dunkelziffer angenommen wird. Madagaskar gehört zu den Ländern mit dem höchsten Pestvorkommen. 

Infektionsrisiko bei Trekkingreisen erhöht  

Die Pestbakterien werden durch Flöhe oder - im Falle der Lungenpest - mittels Tröpfcheninfektion von Mensch-zu-Mensch direkt übertragen. Armut, mangelnde Hygiene- und Medizinstandards begünstigen vor allem in Slums und Armenvierteln die Übertragung der Erkrankung. Aber auch in Regionen mit hohem Hygienestandard können Pestfälle vereinzelt auftreten. Für Reisende stellt die Pest nur in absoluten Sonderfällen (z.B. Trekking- und Abenteuertouren in touristisch nicht erschlossene Infektionsgebiete, bzw. berufliche Exposition bei Entwicklungshelfern) ein Risiko dar.