1. Nov 2019

Malawi: Schlafkrankheit nach Safari-Besuch

Safari iStock / Kasto80

Im Nkhotakota Wildlife Reserve, dem größten und ältesten Wildreservat in der Zentralregion von Malawi, hat die Zahl der Tsetsefliegen seit 2015 signifikant zugenommen.Die Tsetsefliegen sind in Afrika weit verbreitet und können die Erreger der Schlafkrankheit übertragen (sog. Trypanosomen). Eine Tsetsefliege kann in kurzer Zeit mehrere Menschen infizieren. Sie sind tagaktiv und leben überwiegend in feuchten Waldgebieten, so wie im Wildschutzgebiet Vwaza Marsh Game Reserve, im Norden des Landes in der Nähe des Nyika Nationalparks. Das Gebiet ist bekannt für seine Wälder, Graslandschaften und Sumpfgebieten. In diesem Wildschutzgebiet sind unlängst zwei Personen innerhalb von einer Woche an der Schlafkrankheit erkrankt. In beiden Fällen handelte es sich um Angestellte der Parkanlagen. Sie wurden zur Behandlung nach Südafrika gebracht, da die Infektionskrankheit unbehandelt oft tödlich endet. Auch Touristen können erkranken. Erst im Juni 2019 erkrankte eine Reisende an der Schlafkrankheit nach ihrem Aufenthalt im Nkhotakota Wildlife Reserve. 2018 erkrankte eine 66-jährige Holländerin an der Schlafkrankheit, nachdem sie unter anderem das Vwasa Wildlife Reservat nahe des Nyika National Parks, sowie andere Parks auf ihrer Safari besuchte. Die Touristin hielt sich zwei Wochen im Land auf, davon acht Tage bei einer Safari.

Malawi zählte im Vorjahr weniger als 1.000 Erkrankungsfälle

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind 36 Länder südlich der Sahara von der Schlafkrankheit betroffen; unter anderem auch Malawi. Dennoch ist die Zahl der Erkrankten in Malawi im letzten mit unter 1.000 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Immer wieder kommt es zu vereinzelten Fällen der Schlafkrankheit bei Malawi-Touristen. In den Jahren 2000-2010 kam es zu insgesamt 94 registrierten importierten Fällen der Schlafkrankheit im Ausland. In 68 Fällen waren Touristen betroffen, die sich in Tansania (40), Malawi (13), Sambia (8), Simbabwe (5) und Uganda (2) aufhielten. Meistens wurde die Erkrankung wenige Tage nach Rückkehr in der Heimat diagnostiziert. Die Mehrheit der Reisenden befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Anfangsstadium der Erkrankung. 

Guter Mückenschutz ist wichtig

Die Tsetse sticht meistens am Tag und im Freien. Safari-Touristen oder das Personal der Parks und  Ferienresorts die sich ungeschützt in der Natur aufhalten, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Die bremsenähnliche Tsetsefliege, hat einen starken Stachel mit dem sie auch am behaarten Kopf oder durch dünnere Stoffarten (z.B. Leinen) hindurch stechen kann. Daher sollte die Kleidung Körper bedeckend (langärmeliges Oberteil, lange Hosen, die Fußknöchel bedeckende Socken) und aus dickeren bzw. festen Stoffen sein, die im optimalen Fall mit Insektiziden imprägniert ist. Auf dunkle und grelle Kleidungsfarben sollte verzichtet werden, da diese auf die Tsetsefliege anziehend wirken. Vorzugsweise ist khaki oder eine oliv-grüne Kleidungsfarbe vorteilhaft. Anti-Insekten Sprays, Cremes und Lotionen sollten sorgfältig und regelmäßig aufgetragen werden und zumindest einen 30% DEET-Anteil aufweisen, da die Tsetsefliege nur eingeschränkt durch Insektizide abzuweisen ist. Sollte ein Stich durch eine Tsetsefliege bemerkt werden, so ist umgehend medizinische Hilfe aufzusuchen.