12. Jul 2017

Malaysia: Tollwut in Sarawak

Hund / Piali interMEDIS / Pechel In den ersten Julitagen wurden in Sarawak vier Tollwut-Fälle registriert. Drei Kinder starben an der tödlichen Krankheit in der ersten Juliwoche, ein Sechsjähriger kämpft derzeit um sein Leben. Die Fälle wurden in Kampung Paon, Sungai Rimu, Kampung Lebor und Serian registriert. Im Osten Malaysias ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Fälle – durch Impfkampagnen von Hund und Katzen stark zurückgegangen. Bis 2015 galt Malasia sogar als Tollwutfrei. Nach Aussage der örtlichen Behörde scheinen diese tragischen Todesfälle wieder die Ersten seit Jahren zu sein. Zuletzt wurden im Jahr 2015 tollwütige Hunde im Norden Malaysias in den Grenzgebieten zu Thailand gesichtet.

Erhöhtes Tollwutrisiko in Indien und Kenia

Am stärksten von der Tollwut betroffen sind afrikanische und asiatische Länder. Rund 59.000 Menschen sterben weltweit jedes Jahr an Tollwut – darunter mehr als 35.000 Kinder jünger als 15 Jahre. Experten gehen sogar von einer Unterfassung der Datenlage und von wesentlich mehr Erkrankungen aus, da viele Erkrankungen sich in abgelegenen Regionen Afrikas und Asiens befinden und gar nicht vollständig erfasst werden können. Reiseländer wie Indien und Kenia gehören durch die erhöhte Zahl an streunenden Hunden und Katzen zu den Ländern mit einem erhöhten Übertragungsrisiko. Wie viele Personen in Indien jährlich tatsächlich an Tollwut erkranken und sterben, beläuft sich auf Schätzungen. Nach einer Veröffentlichung in der medizinischen Fachzeitung „Lancet“ wird von 12.700 Tollwut bedingten Todesfällen im Jahr 2013 gesprochen. In anderen nationalen Medien ist sogar von 20.000 Todesfällen die Rede. Wie hoch auch immer die tatsächliche Zahl der Todesfälle ist, Fakt bleibt, dass die Tollwut in Indien weit verbreitet ist und dadurch eine Bedrohung für die Bevölkerung – aber auch für Reisende – darstellt.

Rechtzeitig gegen Tollwut impfen

Bei erhöhtem Reiserisiko z.B. Trekking oder Übernachten im Freien, ist eine Tollwut-Schutzimpfung zu erwägen. Bei Bissverletzungen oder Belecken von Schleimhäuten oder Wunden durch streunende Tiere ist umgehend ein Arzt bzw. medizinische Hilfe aufzusuchen. Dieser sollte neben der Wundversorgung eine aktive und passive Immunisierung gegen Tollwut durchführen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass in vielen tropischen und subtropischen Ländern die medizinische Infrastruktur - v.a. in den ländlichen Regionen - unterentwickelt ist, so dass im Notfall u.U. nicht die richtigen Medikamente oder medizinischen Einrichtungen in der erforderlichen Zeit zur Verfügung stehen. Tragische Erkrankungsfälle bekräftigen die Tollwut-Impfempfehlung für Reisende vor allem bei Langzeitreisen in Länder mit erhöhtem Tollwutvorkommen.