5. Nov 2020
Malaysia: Vierter Tollwutfall in Sarawak

Das Gesundheitsministerium von Malaysia meldete am 22. Oktober 2020 den vierten menschlichen Tollwut-Fall in der Provinz Sarawak. In diesem Fall handelte es sich um eine 34-jährige Frau die von ihrem ungeimpften tollwütigen Hund gebissen wurde. Mitte Oktober wurde sie ins Krankenhaus eingewiesen, nachdem sie neurologische Beschwerden zeigte und verstarb wenig später. Sie ist der 26. menschliche Tollwutinfizierte in Sarawak seit das Ministerium ein gehäuftes Tollwut-Vorkommen im Juli 2017 feststellte. Bis 2015 galt Malaysia als Tollwutfrei. Nach Aussagen der örtlichen Behörde scheinen die tragischen Todesfälle in den ersten Julitagen 2017 wieder die ersten Tollwutfälle seit Jahren gewesen zu sein. Die Erkrankungen wurden u.a. in Kampung Paon, Sungai Rimu, Kampung Lebor und Serian registriert. Im Osten Malaysias ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Fälle – durch Impfkampagnen von Hunden und Katzen stark zurückgegangen. Die Gesundheitsbehörden betonen wiederholt die Wichtigkeit von vorbeugenden Maßnahmen, allem voraus der Schutzimpfung für Mensch und Tier.
Auch Reisende sind durch Tollwut bedroht
Im Jahr 2019 wurden vier Tollwut-Fälle bei europäischen Reisenden aus Lettland, Spanien, Italien und Norwegen nachgewiesen; davon drei der Fälle im Dezember innerhalb von einer Woche. Die Reisenden wurden von infizierten tollwütigen Tieren in vier verschiedenen Ländern angegriffen. Bei den Reiseländern handelte es sich um Indien, Tansania, Marokko und die Philippinen. Die Tollwut tritt in rund 150 Ländern weltweit auf und ist jährlich für rund 59.000 Todesfälle verantwortlich. Experten gehen sogar von einer Unterfassung der Datenlage und von wesentlich mehr Erkrankungen aus, da viele Erkrankungen sich in abgelegenen Regionen von afrikanischen oder asiatischen Ländern befinden und gar nicht vollständig erfasst werden können.
Die Schutzimpfung ist eine der wichtigsten Maßnahmen für Reisende zum Schutz vor Tollwut
Die Schutzimpfung ist daher eine der wichtigsten Maßnahme für Reisende in Regionen und Ländern mit Tollwut-Vorkommen um sich vorbeugend gegen die lebensgefährliche Krankheit zu schützen. Bei Bissverletzungen oder Belecken von Schleimhäuten oder Wunden durch streunende Tiere ist jedoch weiterhin – unabhängig vom Impfstatus – wegen akuter Lebensgefahr umgehend ein Arzt bzw. medizinische Hilfe aufzusuchen. Dieser sollte neben der Wundversorgung eine aktive und passive Immunisierung gegen Tollwut durchführen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass in vielen tropischen und subtropischen Ländern die medizinische Infrastruktur - v.a. in den ländlichen Regionen - unterentwickelt ist, so dass im Notfall u.U. nicht die richtigen Medikamente oder medizinischen Einrichtungen in der erforderlichen Zeit zur Verfügung stehen. Tragische Erkrankungsfälle bekräftigen die Tollwut-Impfempfehlung für Reisende vor allem bei Langzeitreisen in Länder mit erhöhtem Tollwutvorkommen. Ein erhöhtes Tollwutrisiko besteht bei Trekking oder Übernachten im Freien.