3. Jan 2020
Mali: Gelbfieber in Sikasso und Koulikoro

Am 5. Dezember 2019 meldete die Regierung von Mali offiziell ein Gelbfieberrisiko in zwei Regionen des Landes, nachdem drei Erkrankungsfälle in Sikasso und Koulikoro bestätigt wurden. Bei den Erkrankten handelte es sich um ein 15- und ein 17 Jahre altes Mädchen und einen 25-jährigen Mann. In zwei Fällen verlief die Erkrankung tödlich. Zudem wurden neun weitere Verdachtsfälle berichtet. Die Erkrankten berichteten über Beschwerden wie Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Am stärksten betroffen sind Manakoro und Mafele.
Gelbfieber-Impfung für Reisende empfohlen und vorgeschrieben
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher allen internationalen Reisenden, älter als 9 Monate, eine Gelbfieber-Schutzimpfung bei Reisen südlich der Sahara. Grundsätzlich hat die Regierung von Mali die beginnende Altersgrenze für die Gelbfieber-Impfvorschrift bei Einreise auf, ab 12 Lebensmonate und älter festgelegt. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer einmalig gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist demnach nicht mehr erforderlich.
Reisemedizinische Beratung ist sinnvoll
Bei auftretendem Fieber nach Besuch von Gelbfieber-Risikogebieten, sollte immer die Möglichkeit einer Gelbfieber-Erkrankung in Betracht gezogen werden und entsprechend diagnostisch abgeklärt werden. In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können. Bei Reiserouten ausschließlich in die Trockenwüste der Sahara ist gemäß der WHO keine Gelbfieberimpfung empfohlen.
Gelbfieber ist lebensbedrohlich
Insgesamt 47 Länder gelten als Länder mit Gelbfieber Endemiegebieten. Einer Untersuchung zufolge kam es im Jahr 2013 zu zwischen 84.000-170.000 schwerwiegende Gelbfieber-Erkrankungen und 29.000-60.000 Todesfällen. Weltweit treten jährlich schätzungsweise 200.000 Gelbfieber-Fälle auf – darunter geschätzt 30.000 Todesfälle. 90% aller Infektionen treten in Afrika auf.
Das Gelbfieber wird durch Viren verursacht
Zu Beginn der Erkrankung treten grippeähnliche Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, inneren Blutungen, Gelbsucht und Nierenschäden. Rund 15% entwickeln einen ernsten Krankheitsverlauf, wiederum die Hälfte dieser Patienten verstirbt. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50-60% der Fälle tödlich.