27. Aug 2016

Masern in Myanmar

Myanmar iStock / Tuayai Im Nordwesten von Myanmar hat die Zahl der Masern-Erkrankungen weiterhin zugenommen. Seit Mai ist die Zahl der Todesfälle auf 68 angestiegen. Dennoch erklären die Gesundheitsbehörden den Ausbruch für „unter Kontrolle“. Die Sagaing Region ist mit neun Dörfer und dem Umfeld bereits von den Masern betroffen. In vielen Ländern Südostasiens kommt es immer wieder zu Masernausbrüchen. Erst Anfang August erkrankte ein neunjähriger Junge nach seinem Urlaubsaufenthalt in Thailand an Masern.

Rund 17 Mio. Masern-Todesfälle verhindert

Masern ist eine der ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Im Jahr 1980, bevor es eine Masern-Schutzimpfung gab, verursachte die Infektionskrankheit jährlich schätzungsweise 2,6 Mio. Todesfälle (WHO, 2016). Dank weltweiter Impfkampagnen ist die Zahl der Masern-Todesfälle bis zum Jahr 2014 auf 114.900 gemeldete Fälle zurück gegangen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird davon ausgegangen, dass durch die Masern-Schutzimpfung im Zeitraum der Jahre 2000 – 2014 geschätzt 17,1 Mio. Masern-Todesfälle verhindert werden konnten. Nichtsdestotrotz sterben am Tag weltweit 314 Menschen an Masern, das sind stündlich rund 13 Todesfälle - vornehmlich Kinder.

An Masern-Schutzimpfung denken

Dennoch wird bei Fernreisen noch zu wenig an die Masern-Schutzimpfung gedacht. Andere typische reisemedizinische Vorbereitungen und Impfungen stehen im Vordergrund und verdrängen die Aufmerksamkeit die einem reellen Masern-Infektionsrisiko in vielen Ländern entgegengebracht werden sollte. Durch den ständig wachsenden Fernreise-Tourismus sind Reisende zunehmend in die weltweite Masernsituation involviert. Immer wieder erkranken Reisende ohne Masernschutz bei ihrem Urlaub und bringen die Infektionskrankheit in ihr Heimatland zurück. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz hatten. Die Masern-Viren werden über Tröpfcheninfektion durch Niesen oder Husten übertragen.

Masern in vielen Reiseländern

Reisende die keinen Masernschutz besitzen können sich in Ländern mit Masernvorkommen anstecken und die Krankheit in ihr Heimatland importieren. Immer wieder werden in diesem Zusammenhang Fälle berichtet. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.