6. Jun 2013

Meningitis: Afrika meldet mehr als 9000 Erkrankungen

trockenzeit2 Vom 1. Januar bis 12. Mai sind aus Afrika 9.249 Meningitis-Verdachtsfälle (Hirnhautentzündung)  gemeldet worden - darunter 857 Todesfälle. Die Erkrankungsfälle wurden aus 18 Ländern berichtet. In Guinea wurden 404 Meningitis-Fälle mit 38 Todesfällen und im Süd-Sudan 196 Meningitis-Fälle mit 13 Todesfällen registriert. In Guinea wurden Krankheitserreger der Serogruppe W135 im Siguiri-Distrikt nachgewiesen. Im Süd-Sudan waren es vor allem Erreger der Serogruppe A. Weitere Meningitis-Ausbrüche wurden in jeweils einem Distrikt in Benin und Burkina Faso beobachtet - sowie in drei Distrikten Nigerias. 

Klimatische Bedingungen begünstigen das Auftreten 

In Afrika südlich der Sahara, in den Ländern des sogenannten "Meningitisgürtels“, begünstigen klimatische Bedingungen alljährlich das Auftreten der Meningokokken Meningitis. Nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in der Trockenzeit zwischen Dezember bis Mai/Juni aufgrund kalter Nächte, Sandstürme und trockener Winde die Schleimhäute der oberen Atemwege angegriffen, was sie für bakterielle Infektionen, wie der Meningokokken Meningitis, empfänglich macht. Gleichzeitig findet in dem Zeitraum durch die Ansammlung größerer Menschenmengen auf kleinem Raum in Behausungen, Pilgerorten oder auf dem Marktplatz eine erhöhte Übertragungsgefahr durch Tröpfcheninfektion statt. Daher kommt es alljährlich in dieser Region zu einem erhöhten Übertragungsrisiko für Meningokokken Meningitis. 

Eine Schutzimpfung für Reisen in Risikogebiete 

Der Meningitisgürtel Afrikas erstreckt sich vom Senegal bis nach Äthiopien und weist jährlich die höchsten Erkrankungszahlen auf. Ungefähr 80-85% aller Meningitisfälle werden durch Meningokokken der Serogruppe A verursacht. Der einzig wirksame Schutz ist eine Impfung gegen die Serogruppen A,C,W135 und Y. Die STIKO empfiehlt vorzugsweise einen Konjugatimpfstoff der ab dem 12. Lebensmonat verabreicht werden kann. Ein neuer Meningokokken-Konjugatimpfstoff steht seit diesem Jahr Reisenden zur Verfügung, der Kleinkinder (ab dem vollendeten zwölften Lebensmonat), Kinder und Erwachsene vor den vier Meningokokken-Serogruppen A, C, W-135 und Y schützen kann. Dieser Impfstoff wird empfohlen für  Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Meningokokken-Erkrankungen und für Reisende in Länder mit hohem Infektionsrisiko. Die Empfehlung der routinemäßigen Impfung aller Kinder im zweiten Lebensjahr mit einem Konjugatimpfstoff gegen Meningokokken C bleibt unverändert bestehen. 

Hinweis für Reise-Rückkehrer und Kontaktpersonen

Passagieren und Kontaktpersonen wird geraten, sich bei den Gesundheitsbehörden zu melden und bei Auftreten von Krankheitssymptomen wie starken Kopfschmerzen, hohes Fieber, Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und Nackensteifigkeit sofort einen Arzt aufzusuchen.