1. Aug 2015
Mexiko: Chikungunya-Fieber Risiko
iStock/LongShots
Aus rund 10 Bundesstaaten meldete Mexiko im Juli Chikungunya-Fieber-Fälle. Mehr als 10.000 Verdachtsfälle wurden alleine aus Chiapas im Süden Mexikos berichtet. Chiapas ist aufgrund der Maya-Ruinenstädte eine touristisch gern besuchte Region. Die meisten und auch bekanntesten Sehenswürdigkeiten liegen dort wie u.a. auch das Weltkulturerbe Palenque, Bonampak, Yaxchilán, Toniná, Izapa und Chinkultic. Besucher der Region sollten sich daher gut vor Mückenstichen schützen.
Bundesstaaten Chiapas und Guerrero kämpfen gegen Überträgermücken
Ebenso stark betroffen ist der Bundesstaat Guerrero im Südwesten mit geschätzten 13.000 Verdachtsfällen. Vereinzelte Erkrankungen wurden in den Bundesstaaten Nayarit, Tehuantepec, Vera Cruz, Yucatan und San Luis Potosi beobachtet. Auch andere mittelamerikanische Länder kämpfen derzeit verstärkt gegen Chikungunya-Fieber. Dazu gehört vor allem Honduras mit mehr als 100.000 registrierten Fällen. Besonders betroffen sind der Distrito Central, San Pedro Sula und die Distrikte Olancho, La Paz, Yoro und Santa Barbara. Auch in Nicaragua ist die Zahl der Erkrankungen aktuell auf über 4.800 angestiegen.
Ähnliche Beschwerden bei Chikungunya Fieber und Dengue Fieber
In vielen Fällen kann bei den Patienten eine Blutuntersuchung aufgrund der mangelnden medizinischen Infrastruktur nicht durchgeführt werden. Dadurch bleibt die Diagnose des Chikungunya Fiebers oft nur als „Verdacht“ bestehen. Die Beschwerden wie z.B. Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen lassen auf Krankheit schließen. Allerdings gibt es Krankheiten die vom äußeren Beschwerdebild sehr ähnlich verlaufen, wie zum Beispiel das Dengue Fieber. Ohne eine abklärende Blutuntersuchung lässt sich in diesem Fall anhand der Beschwerden die Krankheit nicht sicher unterscheiden. Anders als beim Chikungunya Fieber kann das Dengue Fieber jedoch auch schwere Verlaufsformen haben, die nicht selten tödlich enden. Das betrifft vor allem die einheimische Bevölkerung die den Krankheitserregern permanent ausgesetzt ist und daher meist mehrfach infiziert wird. Ende Juli wurden aus Mexiko mehrere Hundert Dengue Fieber-Fälle aus den Bundesstaaten Hidalgo, Sonora, Michoacan, Nayarit, Quintana Roo und Zacatecas gemeldet.
Mehr als 1,3 Mio. Fälle aus der Karibik, Mittel- und Südamerika
Der Chikungunya-Fieber Ausbruch, der seit Ende 2013 seinen Anfang auf der Insel Saint Maarten gefunden hatte, hat seither zu mehr als 1,3 Mio. Krankheitsfällen geführt – darunter 190 Todesfälle. In diesem Jahr wurden rund 450.000 Erkrankungen registriert. In folgenden Ländern, Inseln oder Regionen hat es 2014 und 2015 Chikungunya Fieber-Fälle gegeben: Belize, Bermuda, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, Französisch Guyana, Guatemala, Guyana, Honduras, Nicaragua, Mexico, Panama, Paraguay, Suriname, Venezuela und die Vereinigten Staaten von Amerika. Ebenso waren folgende Karibische Inseln betroffen: Aruba, Anguilla, Antigua & Barbuda, Bahamas, Barbados, Brit. Jungferninseln, Cayman Inseln, Curacao, Dominica, Dominikanische Republik, Grenada, Guadeloupe, Haiti, Jamaika, Martinique, Montserrat, Puerto Rico, Saint-Barthélemy, Saint Kitts & Nevis, Saint Lucia, Saint Martin, Saint Vincent & Grenadinen, Sint Maarten, Trinidad & Tobago, Turks & Caicos, Jungferninseln (US).
Auch Reisende erkrankten an Chikungunya Fieber
Die häufigsten Überträgermücken sind Aedes aegypti und Aedes albopictus die in der Karibik, sowie in Nord-, Mittel- und Südamerika weit verbreitet vorkommt. Die typischen Beschwerden sind Fieber, sowie starke Kopf-, Muskel- und Gelenkbeschwerden. Während das Fieber häufig nach drei bis fünf Tagen von selber abklingt, können hingegen die Gelenkschmerzen nicht selten über Wochen und Monate andauern. Durch die starke Ausbreitung des Chikungunya Fiebers in der Karibik, Mittel- und Südamerika wurden viele internationale Reisende mit Chikungunya-Viren infiziert. Eine Untersuchung englischer Touristen im vergangenen Jahr zeigte, dass 88% aller Chikungunya-Erkrankungen auf Reisen in die Karibik oder Südamerika zurückzuführen waren. Auch in Deutschland wurden im Vorjahr sehr viele Chikungunya-Infektionen bei Reisen in diese Regionen beobachtet. Insgesamt waren es 162 Chikungunya Fieber-Fälle die bei deutschen Touristen durch Aufenthalte in Ländern mit Chikungunya-Vorkommen registriert wurden.
Guter Mückenschutz ist ratsam
Durch den Reiseverkehr schreitet die Ausbreitung des Chikungunya-Virus weiter fort. Ein guter und vorsorglicher Mückenschutz ist daher unbedingt erforderlich. Nachdem es keine Schutzimpfung gegen die Erkrankungen gibt, gelten als wichtigster Schutz Mückenschutzmaßnahmen. Reisende sollten daher in jedem Fall Haut bedeckende Kleidung tragen, Mückennetze am Schlafplatz einsetzen und insbesondere an freien Hautstellen sich regelmäßig - Tag und Nacht - mit Mückenabweisenden Cremes oder Lotionen einschmieren. Auch das Mitführen von Geräten die zum Fernhalten von Mücken Ultraschall-Signale aussenden, kann sinnvoll sein.