14. Mrz 2013

Mexiko: Hepatitis A-Ausbrüche im Süden

muscheln5 In Oaxaca werden vermehrt Hepatitis A-Ausbrüche berichtet. Die Altstadt von Oaxaca de Juárez und die Ruinen von Monte Albán gehören seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe und locken daher alljährlich viele Touristen in die Region. Die Gesundheitsbehörden in der Region von Mixteca, warnen derzeit die Bevölkerung vor einem erhöhten Hepatitis A-Infektionsrisiko in den betroffenen Regionen von San Miguel, Monteverde, Huauapan, Santiago Tamazola, El Oro Nuxaa, Santiago Yosondua und Santa Cruz. 

Unterschiedliche Infektionsquellen vermutet  

Die Infektionsquellen scheinen unterschiedlich zu sein. Daher haben die Gesundheitsbehörden Reinigungsmaßnahmen in der Trinkwasserversorgung initiiert, so wie eine schärfere Überwachung der Lebensmittelhygiene, insbesondere von Schulspeisungen. Ebenso werden umfassende  Aufklärungskampagnen zu sorgfältigen Hygienemaßnahmen durchgeführt. Roher Fisch sollte ausreichend durchgekocht, gebraten oder frittiert sein. Ebenso sollte Gemüse mit sauberem Wasser abgewaschen und in mit Chlorwasser gereinigten Gefäßen angemessen verwahrt werden.  

Hepatitis A auch in Yucatan  

Auch im mexikanischen Bundesstaat Yukatan, im nordwestlichen Teil der gleichnamigen Halbinsel, hat sich die Zahl der Hepatitis A-Erkrankungen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Aufgrund der bedeutenden Maya-Ruinenstätten und schönen Badestrände stellt Yukatan für Touristen ein beliebtes Urlaubsziel dar. Medizinische Untersuchungen in der Bevölkerung lassen vermuten, dass rund 74 Mio. von rund 112 Mio. Einwohnern Mexikos, möglicherweise Träger des Hepatitis A-Virus sind.

Mögliche Infektionsquellen: Salate, Fischgericht „Ceviche“ und Trinkwasser  

Auch Reisende können sich infizieren. Die Übertragung der Hepatitis-A-Viren erfolgt fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion. Die Viren können unter anderem durch verunreinigte Nahrungsmittel oder Trinkwasser übertragen werden. In den küstennahen Gebieten stehen Meeresfrüchte häufig auf der Speisekarte. Diese können ein Übertragungsrisiko für Hepatitis-A-Viren beinhalten. Das Kochen oder Grillen von Muscheln kann Hepatitis-A-Viren nicht immer sicher abtöten. Auch das ursprünglich peruanische Fischgericht „Ceviche“ ist in ganz Lateinamerika verbreitet. Häufig werden Meeresfrüchte mit unterschiedlichen Gewürzen verwendet. Dem Genuss sollte kein Abbruch getan werden, nur sollten sich Reisende der Gefahr der Übertragung von Hepatitis-A-Viren über rohen Fisch und Meeresfrüchte bewusst sein. Ebenso stellen Salate, durch fäkaliengedüngtes rohes Gemüse ein Infektionsrisiko dar. 

Die ersten Beschwerden treten frühestens nach 15 Tagen auf 

Die ersten Beschwerden können nach 15 bis 50 Tagen (im Durchschnitt 25-30) nach Infektion auftreten. Im Kindesalter können Infektionen ohne besondere Beschwerden erfolgen, während mit zunehmendem Alter die Infektion häufiger zu Beschwerden und schwereren Krankheitsverläufen führen kann. Grundsätzlich gibt es bei der Hepatitis A jedoch keine chronische Verlaufsform und sie verläuft nur in seltenen Fällen tödlich. Eine spezifische Behandlung gibt es nicht.

Die Impfung ist noch am Abreisetag möglich

Um für die Reise einen Schutz vor Hepatitis A zu haben, genügt eine einzelne Impfdosis, auch wenn sie noch am Abreisetag (z.B. bei „Last-Minute-Reisen“) selbst erfolgen würde. Aufgrund der langen Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und ersten Krankheitszeichen) der Hepatitis A von mindestens 15 - 20 Tagen und dem schnellen Aufbau des Impfschutzes (12-15 Tage) kann die Impfung noch kurz vor der Abreise verabreicht werden. Nach 6 Monaten erfolgt die zweite Impfung. Damit wird der Langzeitschutz erreicht und die Grundimmunisierung vollständig abgeschlossen.