19. Sep 2014

Mexiko: Hepatitis A in Yucatan

Mexiko-Majaruinen Aus dem Bundesstaat Guanajuato, im mittleren Norden Mexikos, wurden in diesem Jahr 847 Personen mit Hepatitis A behandelt. Die meisten Hepatitis A-Erkrankungen werden jedoch aus Yucatan, im nordwestlichen Teil der gleichnamigen Halbinsel, registriert. Insgesamt 1.015 Erkrankungsfälle wurden in diesem Jahr bereits gezählt. Aufgrund der bedeutenden Maya-Ruinenstätten und schönen Badestrände stellt Yukatan für Touristen ein beliebtes Urlaubsziel dar. Medizinische Untersuchungen in der Bevölkerung lassen vermuten, dass rund 74 Mio. von rund 112 Mio. Einwohnern Mexikos, möglicherweise Träger des Hepatitis A-Virus sind.  

Landesweites Vorkommen von Hepatitis A   

Hepatitis A kommt landesweit in Mexiko vor. Auch andere Bundesstaaten des Landes haben in diesem Jahr Hepatitis A-Fälle gemeldet, darunter der Hauptstadtdistrikt (Federal District) mit 693 Fällen, der Bundesstaat Méxiko mit 645 Fällen, San Luis Potosi mit 629, Jalisco mit 526 und schließlich Oaxaca mit 511 Hepatitis A-Erkrankungsfällen. Im Vergleich zu den Erkrankungszahlen des Vorjahres hat die Zahl vor allem in den Bundesstaaten Oaxaca und San Luis Potosi zugenommen. Schon im vergangenen Jahr wurden aus Oaxaca vermehrt Hepatitis-Ausbrüche berichtet. Die Altstadt von Oaxaca de Juárez und die Ruinen von Monte Albán gehören seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe und locken daher alljährlich viele Touristen in die Region. Die Gesundheitsbehörden in der Region von Mixteca, warnten bereits im letzten Jahr die Bevölkerung vor einem erhöhten Hepatitis-Infektionsrisiko in den Regionen von San Miguel, Monteverde, Huauapan, Santiago Tamazola, El Oro Nuxaa, Santiago Yosondua und Santa Cruz.   

Mögliche Infektionsquellen für Reisende: Trinkwasser, Salate und „Ceviche“    

Die Infektionsquellen sind unterschiedlichen Ursprungs. Daher führen die Gesundheitsbehörden regionale Reinigungsmaßnahmen in der Trinkwasserversorgung durch, so wie eine schärfere Überwachung der Lebensmittelhygiene, insbesondere von Schulspeisungen. In den küstennahen Gebieten stehen Meeresfrüchte häufig auf der Speisekarte. Diese können ein Übertragungsrisiko für Hepatitis-A-Viren beinhalten. Roher Fisch sollte ausreichend durch gekocht, gebraten oder frittiert sein. Insbesondere Gemüse sollte mit sauberem Wasser abgewaschen und in mit Chlorwasser gereinigten Gefäßen angemessen verwahrt werden. Das Kochen oder Grillen von Muscheln kann Hepatitis-A-Viren nicht immer sicher abtöten. Auch das ursprünglich peruanische Fischgericht „Ceviche“ ist in ganz Lateinamerika verbreitet. Häufig werden Meeresfrüchte mit unterschiedlichen Gewürzen verwendet. Dem Genuss sollte kein Abbruch getan werden, nur sollten sich Reisende der Gefahr der Übertragung von Hepatitis-A-Viren über rohen Fisch und Meeresfrüchte bewusst sein. Ebenso stellen Salate, durch fäkaliengedüngtes rohes Gemüse ein Infektionsrisiko dar.  

Eine Schutzimpfung steht zur Verfügung – auch bei „Last Minute-Reisen“  

Für viele Reiseländer Europas und vor allem den Tropen und Subtropen bildet die Impfung gegen Hepatitis A somit eine sinnvolle Schutzmaßnahme. In Abhängigkeit vom verwendeten Hepatitis A-Impfstoff gehören 2 bzw. 3 Impfdosen zu einer vollständigen Immunisierung. Um für die Reise einen Schutz vor Hepatitis A zu haben, genügt eine einzelne Impfdosis, auch wenn sie noch am Abreisetag (z.B. bei „Last-Minute-Reisen“) selbst erfolgen würde. Aufgrund der langen Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und ersten Krankheitszeichen) der Hepatitis A von mindestens 15 - 20 Tagen und dem schnellen Aufbau des Impfschutzes (12-15 Tage) kann die Impfung noch kurz vor der Abreise verabreicht werden. Nach 6 Monaten erfolgt die zweite Impfung. Damit wird der Langzeitschutz erreicht und die Grundimmunisierung vollständig abgeschlossen. Der Impfschutz kann Jahrzehnte (mindestens 25 Jahre) andauern und vor der Erkrankung schützen.