26. Apr 2020
Mexiko: Masern in Mexico-City

In Mexiko werden derzeit vermehrt Masernfälle berichtet. In der Zeit vom 1.1. – 2.4.2020 wurden 1.364 Masern-Verdachtsfälle registriert. Die meisten Fälle wurden aus der Metropole Mexico City gemeldet, weitere aus Mexico State und Campeche. In Mexico City sind die betroffenen Stadtbereiche v.a. Gustavo A. Madero, Miguel Hidalgo, Iztapalapa, Cuajimalpa de Morelos, Alvaro Obregon, Xochimilco, Cuauhtémoc, Tlahuac, Tlalpan, Coyoacán, Azcapotzalco, Milpa Alta und Venustiano Carranza. In Mexico State, sind vor allem die Regionen Tlalnepantla, Ecatepec de Morelos, Nezahualcóyotl, Tecámac, Toluca, Atizapán de Zaragoza, Chimalhuacán und Naucalpan betroffen. In beiden Großräumen erkrankten am meisten 20-29 Jährige, aber auch jüngere und ältere Personen. Die meisten Erkrankten waren nicht oder nicht ausreichend geimpft.
Masern-Impfpflicht in Deutschland
Seit 1. März 2020 ist in Deutschland das Masernschutzgesetz in Kraft getreten. Es sieht vor, dass alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr beim Eintritt in die Schule oder den Kindergarten die von der STIKO (Ständigen Impfkommission) empfohlenen Masern-Impfungen vorweisen müssen. Das Bundesgesundheitsministerium weist darum hin, dass darüber hinaus auch bei der Betreuung durch eine Kindertagespflegeperson in der Regel ein Nachweis über die Masernimpfung erfolgen muss. Außerdem gilt das Masernschutzgesetz auch für Personen, die in Gemeinschaftseinrichtungen oder medizinischen Einrichtungen tätig sind wie Erzieher, Lehrer, Tagespflegepersonen und medizinisches Personal (soweit diese Personen nach 1970 geboren sind). Zudem müssen auch Asylbewerber und Flüchtlinge den Impfschutz vier Wochen nach Aufnahme in eine Gemeinschaftsunterkunft aufweisen.
Weltweiter Reiseverkehr setzt Masern-Infektionsketten in Gang
Durch den weltweiten Reiseverkehr werden immer wieder Masern-Infektionsketten in Gang gesetzt. Die meisten Erkrankungsfälle werden vor allem in Regionen mit einer geringen Masern-Durchimpfungsrate festgestellt. Masern gehören zu einer der ansteckendsten Krankheiten weltweit. Sie können sich schnell und ungehindert bei nicht-immunen und ungeimpften Personen ausgebreiten. Masern können direkt durch enge Personenkotakte, aber auch durch Tröpfcheninfektion mittels Husten oder Niesen verbreitet werden, aber auch durch den Kontakt mit infizierten Sekreten aus Nasen- und Rachenraum. Das Virus kann bis zu zwei Stunden aktiv in der Luft oder an Gegenständen ansteckend sein und jede nicht immune Person kann sich infizieren.
WHO empfiehlt Masern-Impfschutz
Selbst in Ländern mit hohem medizinischem Standard, kommt es in einem Viertel der Fälle zu Komplikationen und Krankenhauseinweisungen. Kommt es im Rahmen der Masern zu Komplikationen können sie tödlich enden oder auch lebenslange Schäden verursachen wie Hirnschäden, Blindheit und Taubheit. Kleine Kinder haben das höchste Risiko für Masern-Komplikationen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich daher zum Ziel gesetzt die Masern weltweit auszurotten. Da die Masern weltweit Auftreten und somit auch an vielen Reiseorten, hat die WHO auch für internationale Reisende Empfehlungen im Juni 2019 neue Empfehlungen ausgesprochen.