6. Mai 2018

Mexiko: Mumps-Ausbruch

MMR Impfausweis iStock / DETart21

Das mexikanische Gesundheitsministerium meldet einen landesweiten Anstieg von Mumps-Erkrankungen, mit Schwerpunkt in Mexiko-City, Sonora und Chihuahua. Bis 13. April 2018 wurden insgesamt 2.619 Fälle in Tamaulipas, Nuevo Leon, Quintana Roo, Jalisco und Chihuahua gezählt. Am stärksten betroffen sind Erwachsene im Alter von 25 bis 44 Jahre. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 4.653 Mumps-Fälle registriert. 

China und Japan zeigen weltweit die meisten Mumpsfälle  

Weltweit meldete die Weltgesundheitsorganisation in diesem Jahr bis 13.Februar 2018 bereits 585.315 Mumps-Fälle. Die meisten Erkrankungen werden aus dem West Pazifischen Raum berichtet (57%), des weiteren aus Afrika (17%), dem östlichen Mediterranen Raum 13%, Südostasien 5%, Europa 4% und Amerika 3%. Die Länder mit den meisten Erkrankungen sind Japan mit 135.001 und China mit 159.031 Mumps-Erkrankungen. Die WHO betont, dass bereits nach zwei Impfdosen ein 90%-iger Impfschutz besteht. Die dritte Auffrischung dient vor allem der Vorbeugung von Ausbrüchen

Mögliche Komplikationen sind Schwerhörigkeit und Ertaubung  


Mumps-Viren werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Bei einer Erkrankung kommt es zu einer nichteitrigen Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Mindestens 30 - 40 % der Infektionen verlaufen ohne Krankheitsbeschwerden. Bei einem "typischen" Krankheitsverlauf, kommt es zu einem Fieberanstieg mit Kopf- und Gliederschmerzen und im weiteren Verlauf zum Anschwellen der Ohrspeicheldrüse. Nach ungefähr 5 bis 8 Tagen gehen das Fieber und die Schwellung wieder zurück, jedoch können im Rahmen einer Mumpsvirusinfektion auch Komplikationen auftreten. So kann es zum Beispiel zu einer Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) kommen, die gelegentlich mit Beschwerden einher geht, sehr viel häufiger jedoch unbemerkt bleibt. Auch ein Hirnnerv kann sich bei der Mumpsmeningitis entzünden und in seltenen Fällen zur Schwerhörigkeit oder Ertaubung führen (1:10.000 Fälle). Kommt es im Rahmen einer Mumpsvirusinfektion zur Entzündung des Gehirns (Enzephalitis), können in ungefähr 50% aller Fälle Dauerschäden resultieren. Seltenere Komplikationen sind Entzündungen anderer  Drüsenorgane, die in Mitleidenschaft gezogen werden, so u.a. Pankreas (als "Pankreatitis" mit starken Bauchschmerzen) oder Hoden (als "Orchitis" mit Gefahr der Sterilität).  

Impfschutz kontrollieren  


Mit zunehmenden Lebensalter treten Komplikationen (v.a. Hirn- oder Hirnhautentzündung) häufiger auf. Für Reisende ist eine Schutz durch eine Kombinationsimpfung (gegen Masern-Mumps-Röteln = MMR) dann relevant, wenn kein ausreichender Impfschutz vorliegt oder die Krankheiten als Kind nicht durchgemacht wurden und zum Beispiel ein längerer Aufenthalt als Austauschschüler, Student oder Au Pair in Regionen oder Einrichtungen geplant wird, in denen aktuell Ausbrüche (Masern, Mumps) vorliegen oder wo zu vielen Kindern Kontakt besteht.