25. Aug 2019
Missouri (USA): Hepatitis A

In Missouri wurde erstmalig eine Hepatitis A-Impfung verpflichtend, für alle Personen die im Rahmen der Lebensmittelausgabe tätig sind, eingeführt. Die Gesundheitsbehörden berufen sich auf die aktuellen Untersuchungsergebnisse des CDC (Centers for Disease Control and Prevention). Demnach wurden seit 2016 rund 24.000 Hepatitis A-Fälle in 29 Bundesstaaten gezählt; 233 Personen starben. Viele Bundesstaaten vor allem Kentucky, Florida, Ohio und West Virginia haben Tausende Hepatitis A-Fälle beobachtet.
Übertragungsrisiko in Restaurants soll durch Impfung minimiert werden
Die Impfpflicht, die alle Personen in Einrichtungen mit Essensausgaben wie Restaurants und Gaststätten betrifft soll dazu führen, dass das Übertragungsrisiko der Hepatitis A-Viren durch Essen minimiert wird. Diese Vorsichtsmaßnahme soll Ausbrüchen vorbeugen. Insbesondere in Restaurants fanden in den vergangenen Wochen und Monaten diverse Hepatitis A-Ausbrüche ihren Ursprung. Erst vor Kurzem erkrankten 23 Personen in einem Golf Club in New Jersey an Hepatitis A, nachdem sie sich durch das dortige Essen infizierten. Das Lynnwood restaurant in Washington musste wegen Hepatitis A vorübergehend schließen. Ebenso führte der Nachweis von Hepatitis A-Viren beim Personal der Platinum Pizza in New York dazu, das Personal zu impfen um die Gäste zu schützen. Ebenso wurde infiziertes Hepatitis A-Personal in Restaurants in Tennessee und Florida registriert. In Mississippi erkrankten mehrere Gäste nach einem Restaurantbesuch.
Bei Risikoreisenden ist ein Hepatitis A-Schutz sinnvoll
Hepatitis A-Viren können v.a. durch verunreinigte Nahrungsmittel und Getränke übertragen werden. Grundsätzlich sollten Reisende in Regionen aus denen aktuelle Hepatitis A-Ausbrüche gemeldet werden eine Schutzimpfung gegen Hepatitis A erwägen. Das Infektionsrisiko hängt häufig von der Reiseart und - dauer, sowie von dem Verhalten des Einzelnen ab. Meist wird ein höheres Infektionsrisiko bei einfachen Rucksackreisen angenommen, aber es können auch in Hotelküchen oder in Restaurants Hepatitis A-Infektionsquellen lauern (z.B. Erdbeereis oder -smoothie); dadurch bildet der Aufenthalt in Hotels oder Touristenzentren keine absolute Sicherheit vor der Erkrankung.
Weltweit besteht ein Hepatitis A-Risiko
Das bei Reisen wirft oft eine große Fragestellung auf. Ein höheres Hepatitis A-Infektionsrisikos besteht in Afrika, Asien, Süd- und Mittelamerika so wie im Nahen Osten; ein eher mittleres Risiko in den Mittelmeerländern. Die Impfung gegen Hepatitis A bildet eine sinnvolle Schutzmaßnahme. Um für die Reise einen Schutz vor Hepatitis A zu haben, genügt eine einzelne Impfdosis, auch wenn sie noch am Abreisetag (z.B. bei „Last-Minute-Reisen“) selbst erfolgen würde. Aufgrund der langen Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und ersten Krankheitszeichen) der Hepatitis A von mindestens 15 - 20 Tagen und dem schnellen Aufbau des Impfschutzes (12-15 Tage) kann die Impfung noch kurz vor der Abreise verabreicht werden und dennoch einen wirksamen Impfschutz entfalten. Nach frühestens 6 Monaten erfolgt die zweite Impfung für den Langzeitschutz. Der Impfschutz kann Jahrzehnte – eventuell sogar lebenslang – andauern und vor der Erkrankung schützen. Ein sorgfältige Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene sollte immer durchgeführt werden.