12. Feb 2017

Myanmar: Masern in Yangon

Myanmar, Yangon Fotolia / eyetronic

Im Januar wurden nahezu 100 Masern-Fälle aus der Yangon-Region berichtet. Die Region gilt als die am meisten entwickelte Region des Landes. Nach Angabe der örtlichen Gesundheitsbehörden sind vor allem Kinder und Jugendliche in Hlaing Tharyar, Twante, Insein, Kyeemyindaing und Thaketa betroffen. In den Wochen von Juni bis August 2016 starben alleine mehr als 50 Menschen in der Gemeinde von Lahe in der Region der Naga-Hügel in der Sagaing Region. Immer wieder wurden Masern-Erkrankungen in den vergangenen Monaten aus Myanmar berichtet. Im vergangenen Jahr wurden vor allem aus dem Nordwesten des Landes Erkrankungszahlen berichtet.

Rund 17 Mio. Masern-Todesfälle verhindert

In vielen Ländern Südostasiens kommt es immer wieder zu Masernausbrüchen. Erst im Sommer 2016 erkrankte ein neunjähriger Junge nach seinem Urlaubsaufenthalt in Thailand an Masern. Masern ist eine der ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Im Jahr 1980, bevor es eine Masern-Schutzimpfung gab, verursachte die Infektionskrankheit jährlich schätzungsweise 2,6 Mio. Todesfälle (WHO, 2016). Dank weltweiter Impfkampagnen ist die Zahl der Masern-Todesfälle bis zum Jahr 2014 auf 114.900 gemeldete Fälle zurück gegangen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird davon ausgegangen, dass durch die Masern-Schutzimpfung im Zeitraum der Jahre 2000 – 2014 geschätzt 17,1 Mio. Masern-Todesfälle verhindert werden konnten. Nichtsdestotrotz sterben am Tag weltweit 314 Menschen an Masern, das sind stündlich rund 13 Todesfälle - vornehmlich Kinder.

An Masern-Schutzimpfung denken

Bei Fernreisen wird noch zu wenig an die Masern-Schutzimpfung gedacht. Andere typische reisemedizinische Vorbereitungen und Impfungen stehen meist im Vordergrund und verdrängen die Aufmerksamkeit die dem Masern-Infektionsrisiko in vielen Ländern entgegengebracht werden sollte. Durch den ständig wachsenden Fernreise-Tourismus sind Reisende zunehmend in die weltweite Masernsituation involviert. Immer wieder erkranken Reisende ohne Masernschutz bei ihrem Urlaub und bringen die Infektionskrankheit in ihr Heimatland zurück. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz hatten. Die Masern-Viren werden über Tröpfcheninfektion durch Niesen oder Husten übertragen.

Masern in vielen Reiseländern

Reisende die keinen Masernschutz besitzen können sich in Ländern mit Masernvorkommen anstecken und die Krankheit in ihr Heimatland importieren. Immer wieder werden in diesem Zusammenhang Fälle berichtet. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.