19. Feb 2014
Namibia: Cholera auch in der Hauptstadt
Der Cholera-Ausbruch in Namibia der im November letzten Jahres begonnen hat, breitet sich über weitere nördliche Landesteile aus. Am stärksten betroffen ist Opuwo, die Hauptstadt und der Verwaltungssitz der Provinz Kunene. Am 18. Februar stieg die Zahl der Cholera-Erkrankungen landesweit auf 518 – darunter 17 Todesfälle. Ebenso betroffen scheinen die benachbarten Regionen Omusati, Oshana und Ohangwena zu sein, aus denen vereinzelte Cholera-Erkrankungen berichtet werden.
Mangelhafte hygienische Verhältnisse sind die Ursache
Noch im Januar glaubten die Gesundheitsbehörden die Cholerasituation kontrollieren zu können. Wenig später, am 11. Februar, wurden neue Fälle in der Landeshauptstadt Windhoek und der Region von Katutura bekannt. Bislang wurden 14 Erkrankungsfälle und ein Todesfall registriert. Die mangelhaften hygienischen Verhältnisse in Katutura bilden eine Grundursache, für die Verbreitung der Cholera in der Region. Die WHO, UNICEF und andere Gesundheitsorganisationen beratschlagen über die Verbesserung der örtlichen Hygienebedingungen, insbesondere des Trinkwassers, sowie über die Versorgung und Isolation der Kranken.
Touristische Regionen der Etosha-Pfanne nicht betroffen
Im Osten grenzt die Region von Kunene an den Etoscha-Nationalpark mit der touristisch häufig besuchten Etosha-Pfanne. Diese Regionen scheinen bislang nicht betroffen zu sein. Da jedoch auch die Hauptstadt Windhoek vereinzelte Fälle meldet, sollten sich Reisende in die Regionen vorab über das Cholera-Übertragungsrisiko auf ihrer Reiseroute informieren.
Die Reiseart bestimmt das Übertragungsrisiko
Eine Cholera-Impfung sollte je nach Risiko erwogen werden. Für Personen der Hilfsdienste ist eine Cholera-Impfung für Einsätze bei aktuellen Ausbrüchen unter mangelhaften Hygienebedingungen empfohlen. Auch Trekking-Touristen die in einfachen Unterkünften wohnen, sollten eine Impfung in Erwägung ziehen. Insbesondere dann, wenn kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. Hotelreisende sollten auf das Trinken von Leitungswasser oder auf die Verwendung von durch Leitungswasser hergestellte Eiswürfel in Drinks, vollständig verzichten.
Für alle gilt
Sorgfältige Hygienemaßnahmen vor allem in der Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sind immer und für jeden Reisenden empfohlen. Diese Schutzmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz vor den Choleraerregern, sondern auch anderen häufiger auftretenden Magen-Darm-Infektionskrankheiten die in tropischen und subtropischen Ländern vorkommen.