5. Dez 2020
Namibia: Malaria in der Region Sambesi

In der Region Sambesi starben in diesem Jahr sechs Menschen an Malaria, mindestens 2.643 erkrankten. Nach Aussage der lokalen Gesundheitsbehörden hat die Malaria im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Die Region der beliebten Touristenregion Sambesi umfasst einen großen Teil des Caprivi-Streifens, einer Ausbuchtung des Landes im Nordosten, die bis zum Fluss Sambesi reicht. Der Grund der Zunahme wird unter anderem in der Zunahme von Mückenbrutplätzen in der Region gesehen, da sich die klimatischen Bedingungen für die Mücken verbessert haben und gleichzeitig bedingt durch die COVID-19-Pandemie Mückenbekämpfungsmaßahmen und andere Präventivmaßnahmen nicht im gewohnten und erforderlichen Maß durchgeführt werden konnten. Viele Personen die durch Landwirtschaft und Viehzucht bedingt im Freien schlafen sind ungeschützt und den Mücken entsprechend nachts hilflos ausgeliefert.
Weltweit werden die meisten Malaria-Fälle aus Afrika gemeldet
Nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden 2019 rund 229 Millionen Malaria Fälle registriert, im Vergleich zu 228 Millionen Fällen 2018. Die Schätzzahl der Todesopfer betrug im Jahr 2019 rund 409 000 im Vergleich zu 405 000 im Jahr 2018. Rund 94% aller weltweit registrierten Malariafälle kommen aus Afrika. Die sechs afrikanischen Länder mit den meisten Malariafällen sind Nigeria (23%), die Demokratische Republik Kongo (11%), Tansania (5%), Burkina Faso, Mozambique und Niger mit jeweils 4%. Bei den meisten Fällen handelt es sich um Kinder jünger als 5 Jahre.
Ein guter Schutz vor Malaria kann lebensrettend sein
In Namibia besteht ein hohes Malariarisiko im Norden und Nordosten des Landes (Sambesi/Caprivi Strip, Kavango-West, Kavango-Ost, Ohangwena, im Norden von Omusati, Oshikoto). Aus diesem Grund ist in dieser Region ganzjährig die regelmäßige Einnahme einer Malaria-Chemoprophylaxe empfohlen. Im Distrikt Otjozondjupa ist das Risiko vor allem saisonal in den Monaten September bis Mai erhöht. Ein geringeres Risiko findet sich saisonal in den Monaten Juni bis August im Nordwesten des Landes einschließlich im Kunene Distrikt und im Etosha Nationalpark, sowie im Nordosten im Distrikt Otjozondjupa. Ein minimales Risiko besteht in den übrigen Landesteilen. Auch in diesen Regionen ist eine Malariaprophylaxe durch eine Malaria-Chemoprophylaxe oder ein Malaria-Notfallmedikament saisonal oder regelmäßig empfohlen. Das individuelle Malariarisiko wird stark durch das persönliche Verhalten und die vorbeugenden Maßnahmen mitbestimmt. Außerdem spielt die Reiseroute durch das regional sehr unterschiedlich ausfallende Malaria-Übertragungsrisiko eine erhebliche Rolle. Die empfohlenen Prophylaxe-Maßnahmen sollten zuverlässig durchgeführt werden. Der Reisemediziner kann anhand der Reiseroute, der Aufenthaltsorte und -dauer beurteilen ob eine regelmäßige Einnahme einer Malaria-Chemoprophylaxe erforderlich ist oder ob die Mitnahme einer sogenannten Malaria-Notfallmedikation ausreichend ist. In jedem Fall sollten sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Wichtig ist es ebenso die möglichen Symptome einer Malaria zu kennen und bei Beschwerden, umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine schnelle Diagnosestellung und gegebenenfalls Behandlung zu erzielen.