11. Apr 2020
Namibia: Malaria in Kavango

Das Gesundheitsministerium warnt vor einem weiteren Anstieg der Malaria-Erkrankungen in Namibia. Bis 3. April 2020 wurden in diesem Jahr bereits mehr als 800 Fälle aus den westlichen und östlichen Regionen von Kavango berichtet. Im Vorjahr wurden im gleichen Zeitraum nur rund 200 Fälle gezählt. Daher empfehlen die lokalen Gesundheitsbehörden das regelmäßige Einschmieren durch Antimücken-Cremes und Lotionen, um das Übertragungsrisiko zu minimieren. Die Zahl der Erkrankungen sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen, aber die Situation sei unter Kontrolle, so die Behörde. Die tropische Sommerregenzeit hält in Namibia von ungefähr November bis Juni an. In dieser Zeit stehen den Mücken durch Wasseransammlungen vermehrt Brutplätze zur Verfügung. Dadurch erhöht sich das Übertragungsrisiko für durch Mücken übertragene Erkrankungen wie z.B. Malaria.
Risikogebiete befinden sich vor allem im Norden und Nordosten
Ein erhöhtes Risiko besteht in Namibia v.a. im Norden und Nordosten des Landes (Sambesi/Caprivi Strip, Kavango-West, Kavango-Ost, Ohangwena, im Norden von Omusati, Oshikoto. Daher ist bei Reisen in diese Regionen eine regelmäßige Malaria-Chemoprophylaxe empfohlen. Ein saisonales Malariarisiko besteht im Nordosten des Landes, im Distrikt Otjozondjupa. Je nach Jahreszeit ist hier nur die Mitnahme eines Malaria-Notfallmedikamentes oder die regelmäßige vorbeugende Einnahme einer Malaria-Chemoprophylaxe empfohlen. Ein geringes Übertragungsrisiko bestehet im Nordwesten einschließlich dem Kunene Distrikt und dem Etosha Nationalpark. Im übrigen Teil des Landes besteht kein oder nur ein minimales Risiko. In Windhoek, Küste, Namib-Wüste und dem Gebiet südlich von Karasburg besteht kein Malariarisiko.
Eine reisemedizinische Beratung ist wichtig
Das individuelle Malariarisiko wird stark durch das persönliche Verhalten und die vorbeugenden Maßnahmen mitbestimmt. Die empfohlenen und geeigneten Prophylaxe-Maßnahmen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Der Reisemediziner kann anhand der Reiseroute, der Aufenthaltsorte und -dauer beurteilen ob eine regelmäßige Einnahme einer Malaria-Chemoprophylaxe erforderlich ist oder ob die Mitnahme einer sogenannten Malaria-Notfallmedikation ausreichend ist. In jedem Fall sollten sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen regelmäßig durchgeführt werden. Wichtig ist es ebenso die möglichen Symptome einer Malaria zu kennen und bei Beschwerden, umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine schnelle Diagnosestellung und gegebenenfalls Behandlung zu erreichen. Auch in Deutschland erkranken Touristen alljährlich an einer Malaria während oder nach ihrem Aufenthalt in Ländern mit Malaria-Vorkommen. Die meisten Malariaerkrankungen bei Reisenden werden in Afrika südlich der Sahara erworben (v.a. Nigeria, Ghana, Eritrea, Togo, Kamerun, Kenia, Tansania und Uganda).