15. Jul 2014
Nepal: Anstieg der Typhus-Fälle im Terai
Mit den ansteigenden Temperaturen und zunehmenden Regenfällen, wächst die Zahl der Typhus-Fälle die aus Nepal berichtet werden. Aus dem südöstlichen Distrikt Saptari im Terai (Sagarmantha Zone) werden vermehrt Typhus Verdachts- und Erkrankungsfälle berichtet. Täglich werden rund 40 Typhus-Verdachtsfälle im Gajendra Narayan Singh Krankenhaus verzeichnet. Die Wochen zuvor waren es nur 3-4 Personen täglich.
Die meisten Infektionen treten im Juli/August auf
Typhus ist in Nepal endemisch. Die Erkrankung tritt ganzjährig und landesweit auf. Die meisten Erkrankungsfälle werden in den Monaten Juli und August registriert. Die häufigsten Infektionsquellen sind verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel. Einer Untersuchung und Schätzung zufolge, verfügen rund 40% aller Haushalte in Nepal über keine adäquaten sanitären Anlagen. Landesweit sind die Abwassersysteme unvollständig ausgebaut und verursachen vielerorts Hygieneprobleme. Daher sind bakterielle Infektionen in Nepal nicht selten. Vor allem während der Regenzeit (Mai bis ungefähr Oktober) kommt es zu einer Zunahme von Magen-Darm-Infektionen, da sich durch die starken Regenfälle die Hygienesituation vielerorts verschlechtert.
Auch deutsche Urlauber sind gefährdet
Rund 60 deutsche Reisende erkranken jedes Jahr nach ihren Reiseaufenthalten an Typhus – die meisten nach einem Aufenthalt in Indien. Aber auch im Nachbarland Nepal kann es zu Infektionen bei Reisenden kommen. Nicht nur schlechte sanitäre und hygienische Verhältnisse können für die Übertragung verantwortlich gemacht werden, sondern auch hygienische Nachlässigkeit in der Zubereitung der Speisen. Ebenso können auch sogenannte „Dauerausscheider“ unter dem Küchenpersonal in Restaurants oder Hotels als Infektionsquelle in Betracht kommen. Dadurch sind auch Hotelreisende vor einer Infektion mit den Typhuserregern nicht sicher.
Erregerübertragung durch verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser
Die Erreger der Krankheit werden vor allem auf fäkal-oralen Weg über verunreinigte Nahrungsmittel (v.a. ungewaschene Früchte, Gemüse, Milchprodukte, Fleisch) als und durch Trinkwasser (bei schlechten hygienischen Verhältnissen) aufgenommen. Reisenden wird empfohlen, eine sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene einzuhalten. Ein Typhus-Impfschutz sollte bei Reisen in Risikogebiete oder bei erhöhtem Risiko durch Rucksack- oder Trekkingreisen in Betracht gezogen werden.