24. Sep 2022

Nepal: Dengue Fieber im Inneren Terai

Nepal Nationalpark iStock / Stefano Barzellotti

Im Distrikt Makwanpur, im Inneren Terai in der Verwaltungszone Narayani südlich von Kathmandu, wurde ein alarmierender Anstieg von Dengue Fieber-Erkrankungen verzeichnet. Nach örtlichen Angaben von Ärzten kommen täglich rund 100 Personen mit Dengue-Symptomen in das Hetauda-Krankenhaus zum Testen, so dass allmählich ein Mangel an Testkits eingetreten ist. Der Distrikt Makwanpur mit der gleichnamigen Stadt ist einer von 77 Distrikten Nepals, der viele beliebte Attraktionen bietet, darunter den Pathibhara Devi-Tempel, Gumba Danda und den Kulekhani-Damm. In Makwanpur treten jedes Jahr Dengue-Fälle auf, vor allem während der Monsunzeit und in der Zeit unmittelbar danach. Allerdings ist die Zahl der Dengue-Fälle in diesem Jahr [2022] viel höher als in der Vergangenheit. Das 110-Betten-Krankenhaus in Hetauda ist mit Dengue-Patienten überfüllt. 12 schwerkranke Patienten werden auf der Intensivstation des Krankenhauses behandelt, so der Informationsbeauftragte des Krankenhauses. Patienten mit schweren Symptomen werden daher an größere Krankenhäuser wie in Chitwan und im Tal zur weiteren Behandlung überwiesen. An unterschiedlichen Orten landesweit wurde in den vergangenen Monaten Dengue-Fieber gemeldet. Unter anderem auch in der Provinz Sudurpaschim. Selbst in den Bergdistrikten wurden Dengue-Fälle beobachtet. Es wird erwartet, dass die Infektionswelle ab Mitte Oktober abflauen wird.

Auch Japanische Enzephalitis wird gemeldet

Durch Mücken übertragen wird auch die Japanische Enzephalitis. Zu einem Ausbruch kam es unlängst im Distrikt Chitwan, ebenfalls im Verwaltungszone Narayani im Inneren Terai gelegen und nahe der indischen Grenze. Der südliche Teil des Distriktes wird vom Chitwan-Nationalpark eingenommen, der eine beliebte Touristenattraktion darstellt. Betroffene Gemeinden sind unter anderem Bharatpur, Madi, Rapti, Ratnanagar und Kalika. Die Infektionskrankheit wurde in diesem Jahr erstmals im August bemerkt. Seither werden Erkrankungsfälle berichtet. Japanische Enzephalitis tritt hauptsächlich von April/Mai bis September/Oktober auf und überwiegend in ländlichen Gebieten.

Guter Mückenschutz ist wichtig

Die Regierung führt permanent Mückenbekämpfungsprogramme durch, die vor allem auch in den privaten Haushalten dazu führen sollen Brutstätten von Mücken zu beseitigen. Dengue Fieber-Viren werden durch Mücken übertragen. Auch Reisende können erkranken. Die Überträgermücken sind tag- und nachtaktiv. Reisenden wird daher empfohlen, sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen durchzuführen (Hautbedeckende Kleidung, Mückennetze, Mückenabweisende Cremes, Lotionen, Sprays, Räucherspiralen, Coils, etc).  Gegen Japanische Enzephalitis gibt es eine Impfung die bei erhöhtem Übertragungsrisiko Reisenden empfohlen wird.

Medizinische Beratung vor der Reise ist empfohlen

Die Zahl der Infektionskrankheiten, die durch Mücken übertragen werden nimmt während der Regenzeit häufig zu. Die Gesundheitsbehörden informieren, dass bei Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sofort medizinische Hilfe aufgesucht werden soll, da aufgrund der aktuellen Lage nur durch weiterführende medizinische Untersuchungen festgestellt werden kann, ob es sich bei den Fieberbeschwerden um Dengue Fieber, COVID-19, Chikungunya Fieber oder eine virale Grippe handelt. Rechtzeitig vor der Reise ist eine aufklärende reisemedizinische Beratung sinnvoll, um über vorbeugende Schutzmaßnahmen – wie Impfungen und Verhaltensregeln zur Senkung des Übertragungsrisikos - informiert zu werden.