29. Nov 2019
Niederlande: Arzt erkrankt an Lassa-Fieber

Nach Rückkehr aus Sierra Leone, erkrankte ein niederländischer Arzt an Lassa-Fieber. Der Mediziner arbeitete im Masanga Krankenhaus im Tonkolili Distrikt, in der Nord Provinz von Sierra Leone. Der Arzt infizierte sich nach Vermutungen bei einer Infektion an einem Patienten, der mit dem Lassa-Virus infiziert war und wurde zur weiterführenden Behandlung in die Niederlande ausgeflogen. Während seiner Erkrankungszeit und während der Reise kam der Arzt mit internationalen Kollegen und Flugpersonal in Kontakt. Die Kontaktpersonen in den Niederlanden, Deutschland und England wurden ausgemacht und es wurden Vorkehrungen getroffen, um das Risiko für einen Ausbruch des Lassa-Fiebers bei den Kontaktpersonen gering zu halten. Eine niederländische Krankenpflegerin infizierte sich ebenfalls im November an Lassa Fieber, da sie mit dem infizierten Arzt und dem operierten Lassa-Patienten in Verbindung stand. Derzeit laufen weitere Vorsichtsmaßnahmen, um einer weiteren Ausbreitung der Infektionskrankheit vorzubeugen. Unter den Kontaktpersonen befindet sich medizinisches Personal aus verschiedenen Ländern.
Lassa-Fieber auch bei Reisenden
Das Lassa Fieber kommt in vielen West-Afrikanischen Ländern vor. Immer wieder kommt es auch bei Reisenden zu vereinzelten Erkrankungsfällen, obgleich das Infektionsrisiko als sehr gering eingestuft wird. Im Jahr 1969 wurde in Sierra Leone der erste Lassa-Fieber-Fall berichtet. Im Juli 2006 erkrankte ein deutscher Tourist nach seinem Aufenthalt in Sierra Leone an Lassa Fieber. In den vergangenen 30 Jahren sind mehr als 12 Fälle von Europäern und Amerikanern dokumentiert worden, die nach ihren Aufenthalten in Afrika an Lassa-Fieber erkrankten. Auch nach Deutschland wurden in den vergangenen Jahren sporadisch Einzelfälle von Lassa-Fieber durch Reiserückkehrer eingeschleppt. In diesem Jahr wurden aus Sierra Leone 182 Lassa Fieber-Verdachtsfälle berichtet, darunter auch Todesfälle. Im Vorjahr waren es 23 Lassa Fieber-Fälle. Die Erkrankungsfälle wurden vor allem aus dem Kenema District, aber auch aus dem Bo District berichtet.
Lassa Fieber kommt in vielen westafrikanischen Ländern vor
Ratten scheiden das Virus durch ihren Urin aus und können dadurch Betten, Böden und Lebensmittelvorräte verunreinigen. Betroffen ist vor allem die Landbevölkerung. Die Übertragung auf den Menschen findet somit zumeist durch eine orale Aufnahme von verunreinigten Nahrungsmitteln und Trinkwasser bei mangelnder Hygiene statt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Erkrankten (z.B. bei medizinischen Pflegepersonal). Die Beschwerden des Lassa-Fiebers sind zunächst sehr unspezifisch und können einer Malaria ähneln. Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von ca. 8 - 10 Tagen kann es zu Fieber kommen. In den meisten Fällen heilt das Lassa-Fieber jedoch ohne größere Beschwerden ab und führt nur in wenigen Fällen zu einem lebensbedrohlichen Verlauf mit Schock und Organversagen. Auch bei Reisenden kam es in der Vergangenheit zu vereinzelten Erkrankungsfällen, obgleich das Infektionsrisiko als sehr gering eingestuft wird.