18. Dez 2019
Nigeria: Gelbfieber-Ausbruch hält an

Seit September 2019 hält der Gelbfieber-Ausbruch in Nigeria verstärkt an. Bis 10. Dezember 2019 wurden insgesamt 4.189 Gelbfieber-Verdachtsfälle berichtet. Die Erkrankungen werden landesweit aus 604 Regionen in 36 Bundesstaaten gemeldet. Somit hat sich die Zahl der Erkrankungen laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdreifacht. 68% aller Fälle werden aus den vier Bundesstaaten Bauchi, Katsina, Edo und Ebonyi registriert.
Gelbfieber-Impfung für Reisende vorgeschrieben
In Nigeria ist für alle Reisenden über dem 9. Lebensmonat eine Gelbfieberimpfung erforderlich. 14 Bundesstaaten gelten in Nigeria als Gelbfieber-Infektionsgebiete: Anambra, Bauchi, Bendel, Benue, Cross River, Kaduna, Kwara, Imo, Lagos, Niger, Ogun, Omdo, Oyo, Plateau. Daher empfiehlt die WHO unabhängig von den Landesvorschriften nachdrücklich die Impfung für alle Reisende. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer einmalig gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist demnach nicht mehr erforderlich. Bei auftretendem Fieber nach Besuch von Gelbfieber-Risikogebieten, sollte immer die Möglichkeit einer Gelbfieber-Erkrankung in Betracht gezogen werden und entsprechend diagnostisch abgeklärt werden. In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können.
Gelbfieberviren werden durch Mücken übertragen
Stechmücken nehmen die Viren auf, in dem sie die Erreger einer infizierten Person bei der Blutmahlzeit aufsaugen. Dabei gelangen die Viren in den Mückenmagen und können sich dort vermehren. Von dort gelangen die Erreger in das Blutsystem der Mücke und in ihre Speicheldrüsen. Bei der nächsten Blutmahlzahl übergibt die Mücke durch ihren Speichel die Gelbfieberviren an die gestochene Person. Das bedeutet: Je mehr Erkrankungen auftreten, umso mehr Mücken sind infiziert und infizieren ihrerseits neue Opfer bei der Blutmahlzeit.