22. Mrz 2020
Nigeria: Landesweit Lassa-Fieber

In den vergangenen beiden Wochen wurden jeweils rund 80 neue Lassa-Fieber Erkrankungen aus Nigeria berichtet. Die Erkrankungsfälle wurden v.a. aus Edo, Ondo, Ebonyi, Bauchi, Taraba, Plateau, Benue, Kogi, Anambra, Delta, Enugu, Adamawa, Kaduna, Sokoto und Kebbi berichtet. In den ersten zehn Wochen des Jahres wurden aus 119 Regionen Erkrankungen berichtet. Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits mehr als 3.400 Erkrankungsfälle und 144 Todesfälle gezählt. Damit liegen die Fallzahlen deutlich höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Am stärksten betroffen sind die Regionen Edo, Ondo und Ebonyi. Unter den Erkrankten befinden sich auch Gesundheitshelfer aus verschiedenen Staaten.
Auch Reisende können erkranken
Das Lassa-Fieber wird durch Viren verursacht und tritt vor allem in Westafrika auf. Bereits 2016 kam es in Nigeria zu einem größeren Lassa Fieber-Ausbruch bei dem mehr als 80 Menschen verstarben. Auch bei Reisenden kam es in der Vergangenheit zu vereinzelten Erkrankungsfällen, obgleich das Infektionsrisiko als sehr gering eingestuft wird. Eine schwedische Touristin erkrankte 2016 an Lassa-Fieber, nachdem sie zuvor sechs Wochen durch Liberia reiste. In den vergangenen 30 Jahren sind 12 Fälle von Europäern und Amerikanern dokumentiert worden, die nach ihren Aufenthalten in Afrika an Lassa-Fieber erkrankten. Auch nach Deutschland wurden in den vergangenen Jahren sporadisch Einzelfälle von Lassa-Fieber durch Reiserückkehrer eingeschleppt.
Der Verzehr verunreinigter Nahrungsmittel kann die Viren auf den Menschen übertragen
Ratten scheiden das Virus durch ihren Urin aus und können dadurch Betten, Böden und Lebensmittelvorräte verunreinigen. Betroffen ist vor allem die Landbevölkerung. Die Übertragung auf den Menschen findet somit zumeist durch eine orale Aufnahme von verunreinigten Nahrungsmitteln und Trinkwasser bei mangelnder Hygiene statt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Erkrankten (z.B. bei medizinischen Pflegepersonal). Die Beschwerden des Lassa-Fiebers sind zunächst sehr unspezifisch und können einer Malaria ähneln. Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von ca. 8 - 10 Tagen kann es zu Fieber kommen. In den meisten Fällen heilt das Lassa-Fieber jedoch ohne größere Beschwerden ab und führt nur in wenigen Fällen zu einem lebensbedrohlichen Verlauf mit Schock und Organversagen.