24. Mrz 2018
Nigeria: Lassa Fieber in 19 Staaten

Der aktuelle Lassa-Fieber-Ausbruch in Nigeria gilt als einer der größten Ausbrüche des Landes. Von 1.1. – 18.3.2018 wurden insgesamt 1.495 Verdachtsfälle gemeldet, darunter 119 Todesfälle. Die Todesfälle wurden aus 19 Staaten berichtet: Anambra, Bauchi, Benue, Delta, Ebonyi, Edo, Ekiti, Federal Capital Territory, Gombe, Imo, Kaduna, Kogi, Lagos, Nasarawa, Ondo, Osun, Plateau, Rivers und Taraba. Auch medizinisches Personal erkrankte. Einige verstarben, nachdem sie sich bei der Pflege der Erkrankten selber infizierten. Seit Anfang Januar ist die Zahl des Fälle von rund 10 pro Woche auf 70 angestiegen. Am stärksten betroffen sind die Staaten Ebonyi, Edo, und Ondo. Hier wurden Gesundheitsstellen zur Bekämpfung des Lassa-Fiebers eingerichtet.
Lassa-Fieber in vielen afrikanischen Ländern
Das Lassa-Fiber tritt in vielen afrikanischen Ländern auf, u.a. in Benin, Guinea, Ghana, Liberia, Mali, Sierra Leone, Togo und gelegentlich auch in anderen westafrikanischen Ländern. Auch Reisende können erkranken; immer wieder kommt es zu vereinzelten Erkrankungsfällen, obgleich das Infektionsrisiko als sehr gering eingestuft wird. In den vergangenen 30 Jahren sind 12 Fälle von Europäern und Amerikanern dokumentiert worden, die nach ihren Aufenthalten in Afrika an Lassa-Fieber erkrankten. Auch nach Deutschland wurden durch Reisende in den vergangenen Jahren sporadisch Einzelfälle eingeschleppt.
Verunreinigte Nahrungsmittel und Trinkwasser können zur Infektion führen
Ratten scheiden das Virus durch ihren Urin aus und können dadurch Betten, Böden und Lebensmittelvorräte der Landbevölkerung verunreinigen. Die Übertragung auf den Menschen findet somit zumeist durch eine orale Aufnahme von verunreinigten Nahrungsmitteln und Trinkwasser bei mangelnder Hygiene statt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Erkrankten (z.B. bei medizinischen Pflegepersonal). Die Beschwerden des Lassa-Fiebers sind zunächst sehr unspezifisch und können einer Malaria ähneln. Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von ca. 8 - 10 Tagen kann es zu Fieber kommen. In den meisten Fällen heilt das Lassa-Fieber auch ohne größere Beschwerden ab und führt nur in wenigen Fällen zu einem lebensbedrohlichen Verlauf mit Schock und Organversagen.