15. Feb 2019

Nigeria: Lassa Fieber in 20 Staaten

Ratte iStock/MikeLane45

In der Zeit vom 1. Januar bis 10. Februar 2019 wurden 327 Lassa Fieber-Fälle aus Nigeria berichtet, darunter 72 Todesfälle. Insgesamt wird die Infektionskrankheit landesweit aus 20 Staaten gemeldet. Die meisten Fälle werden in Edo und Ondo registriert; weitere in Ebonyi, Bauchi, Plateau, Nasarawa, Taraba, Benue, Kaduna, Kwara, Oyo, Delta und Rivers. Unter den Erkrankten befinden sich auch 12 Gesundheitshelfer aus sieben verschiedenen Staaten. Im Jahr 2016 kam es in Nigeria zu einem großen Lassa Fieber-Ausbruch bei dem mehr als 80 Menschen starben.

Auch Reisende können erkranken 

Auch eine schwedische Touristin erkrankte 2016 an Lassa-Fieber, nachdem sie zuvor sechs Wochen durch das westafrikanische Liberia reiste. Das Lassa Fieber kommt in vielen West-Afrikanischen Ländern vor. Immer wieder kommt es auch bei Reisenden zu vereinzelten Erkrankungsfällen, obgleich das Infektionsrisiko als sehr gering eingestuft wird. In den vergangenen 30 Jahren sind 12 Fälle von Europäern und Amerikanern dokumentiert worden, die nach ihren Aufenthalten in Afrika an Lassa-Fieber erkrankten. Auch nach Deutschland wurden in den vergangenen Jahren sporadisch Einzelfälle von Lassa-FIeber durch Reiserückkehrer eingeschleppt. 

Lassa-Viren werden durch Ratten übertragen.

Ratten scheiden das Virus durch ihren Urin aus und können dadurch Betten, Böden und Lebensmittelvorräte verunreinigen. Betroffen ist vor allem die Landbevölkerung. Die Übertragung auf den Menschen findet somit zumeist durch eine orale Aufnahme von verunreinigten Nahrungsmitteln und Trinkwasser bei mangelnder Hygiene statt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Erkrankten (z.B. bei medizinischen Pflegepersonal). Die Beschwerden des Lassa-Fiebers sind zunächst sehr unspezifisch und können einer Malaria ähneln. Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von ca. 8 - 10 Tagen kann es zu Fieber kommen. In den meisten Fällen heilt das Lassa-Fieber jedoch ohne größere Beschwerden ab und führt nur in wenigen Fällen zu einem lebensbedrohlichen Verlauf mit Schock und Organversagen.