4. Jan 2014
Nigeria: Lepra in Kebbi, Sokoto, Zamfara und Kogi
Das Gesundheitsministerium in Nigeria teilte mit, dass landesweit rund 35.000 Lepra- Neuerkrankungen jedes Jahr gemeldet werden. Ungefähr 18 Millionen Menschen sind in Nigeria dem Erkrankungsrisiko der Lepra ausgesetzt, insbesondere im Einzugsgebiet von Niger, Kebbi, Sokoto, Zamfara und Kogi. Ende der Neunziger Jahre gehörte Nigeria zu den Ländern mit dem höchsten Lepra-Vorkommen. Dank medizinischer Maßnahmen zur Eindämmung der Lepra ist die Zahl der Erkrankungen in den letzten Jahren von 5.276 (2004) auf rund 3.805 Fälle (2012) zurückgegangen. Dennoch stellt Nigeria eines der 16 Länder dar, die jährlich über 1.000 Lepraerkrankungen melden.
Auch in Indien ist die Lepra vielerorts verbreitet
Im viertgrößten indischen Bundesstaat Andhra Pradesh wurden in den vergangenen Wochen vermehrt Leprafälle berichtet. Damit ist der Bundesstaat unter den 12 Bundesstaaten mit den meisten Leprafällen im Land. Indien zählt insgesamt 28 Bundesstaaten. Über 8.200 Leprafälle wurden 2012-2013 aus Andhra Pradesh berichtet – darunter rund 239 in Hyderabad. Nach Aussage der indischen Experten ist die Zahl der Lepra-Erkrankungen in den vergangenen Jahren angestiegen. Eine hohe Zahl an erkrankten Kindern wurde in Godavari, Krishna, Guntur, Nellore, Chittoor, Kadapa, Kurnool und Medak beobachtet – weitere Fälle in Prakasam, Anantapur, Mahbubnagar, Nizamabad und Khamman.
Nur max. 10 % der Infizierten erkranken
Die Lepra tritt vor allem in Südostasien (v.a. Indien), Afrika (v.a. Nigeria), Lateinamerika (v.a. Brasilien) und dem westpazifischen Raum auf. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten im Jahr 2003 rund 500.000 Menschen an Lepra. Obgleich die Anzahl der Neuerkrankungen in den vergangenen Jahren rückläufig ist, müssen weiterhin umfassende und lang angelegte Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Infektionskrankheit - vor allem in den armen Ländern - durchgeführt werden. Nach Schätzungen leiden rund 2 - 4 Millionen Menschen an Behinderungen infolge einer Lepra-Erkrankung.
Lepra bei deutschen Reisenden
Die Ansteckungsgefahr bei Reisenden ist theoretisch möglich, aber praktisch besteht nur ein sehr geringes Infektionsrisiko. Im Jahr 2012 wurden drei Leprafälle in Deutschland registriert. In Deutschland gab es in den letzten Jahren zwischen null und vier diagnostizierte neue Leprafälle pro Jahr. Die Erkrankung wurde erst nach der Rückreise in Deutschland diagnostiziert. Im Falle einer Infektion bei Reisenden (z.B. Entwicklungshelfer mit längeren Aufenthalten) ist die Lepra in der Regel durch eine medikamentöse Behandlung gut heilbar. Größere gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Verstümmelungen oder Lähmungen betreffen vor allem die einheimische Bevölkerung, aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung und notgedrungenen Lebensumständen in ärmlichen und unhygienischen Verhältnissen.